Samstag, 23. Dezember 2023

Sturm fegt über Österreich: Einsätze von Salzburg bis Niederösterreich

Auch in der Nacht auf Samstag hat Sturmtief „Zoltan“ die Einsatzkräfte von Nordtirol bis Niederösterreich gefordert. Im Land unter der Enns rückten die Helfer 130 Mal aus, teilte Franz Resperger vom NÖ-Feuerwehrlandeskommando mit. In Oberösterreich waren 2.500 Feuerwehrleute bei 200 Einsätzen, in Salzburg 1.400 bei 240 Einsätzen. Zahlreiche Straßensperren und Murenabgänge wurden in Nord- und Osttirol registriert.

Das Sturmtief „Zoltan“ sorgte für mehrere Unwettereinsätze in Salzburg. - Foto: © APA / FF KUCHL

Entwurzelte oder auf Strom- und Telefonleitungen gestürzte Bäume mussten in Niederösterreich beseitigt werden, der Schwerpunkt lag im Südwesten des Bundeslandes. Entwarnung gab es nicht. Auf den Bergen herrschte indes teils große Lawinengefahr.

Resperger berichtete von gefährlichen Situationen für die Helfer. In manchen Fällen seien nämlich während der Schneidearbeiten auch Bäume in unmittelbarer Nähe der Einsatzstelle zu Boden gekracht. Zum Sturm mischten sich in vielen Regionen starke Niederschläge.

Zug kollidiert mit Baum

Im Mostviertel kollidierte Samstagfrüh ein Zug mit einem Baum. Die Feuerwehr Waidhofen a. d. Ybbs wurde alarmiert und beseitigte das Hindernis. Eine Person wurde aus dem Schienenfahrzeug geleitet, blieb aber unverletzt. „Die Lokalbahn musste gesperrt werden, die Gleise sind beschädigt“, teilte das Bezirksfeuerwehrkommando Amstetten in einer Aussendung mit.

Großer Baum kracht auf Straße: 2 Autofahrer steuern Fahrzeuge unter Baum durch

Zu einer brenzligen Situation kam es Resperger zufolge auch in Waidhofen a. d. Thaya im Waldviertel. Dort krachte ein großer Baum auf die B36. 2 Autofahrer konnten nicht rechtzeitig bremsen und steuerten ihre Pkw unter dem Baum durch. Die Fahrzeuge wurden leicht beschädigt, die Lenker blieben aber ohne Blessuren. Generell lagen aus der Nacht auf Samstag vorerst keine Meldungen über Verletzte vor.

Starker Wind fordert in der Nacht auf Freitag Todesopfer

Allgemein blieb die Lage angespannt. „Entwarnung kann auch am heutigen Tag noch nicht gegeben werden“, betonte Resperger. Für die Helfer in Niederösterreich setzten sich damit die einsatzreichen Tage vor dem Weihnachtsfest fort. Bereits von Donnerstagabend bis Freitagnachmittag war rund 230 Mal ausgerückt worden. Auch ein Todesopfer hatte es in der Nacht auf Freitag im Bundesland gegeben. Ein Baum war in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) umgefallen und hatte einen Hochstand mitgerissen, auf dem sich ein Jäger befunden hatte. Für den 81-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.

Lawinengefahr in vielen Teilen Österreichs

Ein Thema blieb die Lawinengefahr. In den Türnitzer und den Ybbstaler Alpen, im Gippel-Göllergebiet sowie in der Rax-Schneeberggruppe wurde das Risiko oberhalb der Waldgrenze als groß (Stufe 4 von 5) eingestuft. Darunter galt - ebenso wie im Semmering-Wechselgebiet über der Waldgrenze - Stufe 3, also erhebliche Lawinengefahr. „Durch den vielen Neuschnee sind weiterhin spontane Lockerschneelawinen aus steilem Fels- und Schrofengelände wahrscheinlich“, teilte der Warndienst mit. Am Sonntag dürfte es rasch wärmer werden, wodurch es u.a. in Hochlagen zur spontanen Entladung von Schneebrettern kommen könnte.

Die Orkanböen erreichten im besiedelten Gebiet um die 100 km/h, in Abtenau (Tennengau) etwa wurden 102 Stundenkilometer gemessen, am Salzburger Flughafen waren es 97, wie eine Meteorologien von Geosphere Austria schilderte.

apa

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