Dienstag, 19. Dezember 2023

Baden-Württemberg: Wo ist die kleine Melissa (2)? Retter suchen im nahen Fluss

Die 2-jährige Melissa hatte ihr Elternhaus wahrscheinlich in einem unbeobachteten Moment am Sonntag zwischen 16 und 17 Uhr im Schlafanzug verlassen: Seither fehlt von ihr jede Spur. Auch heute wird weitergesucht.

Melissa (2) hatte nur ihren Schlafanzug an, als sie am Sonntag unbemerkt das Haus verließ. Seither ist das kleine Mädchen verschwunden. - Foto: © shutterstock

Das Wohnhaus der Familie ist in Hitzkofen – einem Teilort von Bingen in Baden-Württemberg – in unmittelbarer Nähe zum Fluss Lauchert. Dort hatten Taucher sofort gesucht – zunächst ohne Erfolg.

Die Taucher waren auch an einem Wehr im Wasser. Das Wehr befindet sich zwischen Bingen und Sigmaringendorf, wo die Lauchert in die Donau mündet. „Wir haben keine Spur von dem vermissten Mädchen dort gefunden“, sagte eine Polizeisprecherin. Die Lauchert sei normalerweise ein ruhiger Fluss, habe aber gerade Hochwasser, sagte Bürgermeister Jochen Fetzer (parteilos). „Das macht die Sache noch dramatischer.“ Es sei deutlich mehr Wasser im Fluss als üblich.

Bis gestern Nachmittag weitete die Polizei ihren Suchradius aus. Eine Hundertschaft des Polizeipräsidiums Ravensburg und des Polizeipräsidiums Einsatz aus Göppingen lief nach Auskunft einer Polizeisprecherin sternförmig vom Elternhaus der Kleinen weg und durchkämmte jeden Meter.

Unterstützt würden die Kollegen durch Spürhunde und aus der Luft durch einen Polizeihubschrauber. Darüber hinaus liefen die Vernehmungen von Familie, Bekannten und Freunden. „Das dauert Stunden.“

Temperaturen in der Nacht unter null

Der Bürgermeister hofft ebenso wie Polizei und andere Einsatzkräfte, das Kind trotz aller Widrigkeiten wohlauf zu finden. „Wir hoffen auf einen glücklichen Ausgang“, sagte Polizeisprecher Christian Sugg. Die Gegebenheiten müssten aber realistisch im Blick behalten werden: Die Temperaturen in der vergangenen Nacht seien unter null gewesen. „Das Mädchen ist unseren Kenntnissen zufolge lediglich mit einem Schlafanzug bekleidet. Das sind die Rahmenbedingungen, die wir haben, die für eine solche Suche im Vermisstenfall nicht sonderlich förderlich sind.“

Bürgermeister Fetzer hofft, dass das vermisste Mädchen die Nacht irgendwo im Warmen verbracht hat. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer Temperatur von unter null dann noch große Hoffnung besteht.“ Die Stimmung im Ort sei betroffen, sagte Fetzer. Die Eltern des Mädchens seien bei Bekannten außerhalb der Gemeinde untergebracht. Die Familie wohne erst seit dem vergangenen Jahr im Ort. Hitzkofen zähle rund 400 Einwohner. „Hier kennt jeder jeden“, sagte Fetzer.

Die 2-Jährige ist laut Beschreibung der Eltern altersgemäß groß und hat kurze, blonde Haare und blaue Augen. Das Kriminalkommissariat Sigmaringen nahm die Ermittlungen auf und bittet um Hinweise zum Aufenthaltsort des Mädchens.

„Wir rollen das Ganze neu auf und holen uns neue Polizeikräfte für die heutige Suche“, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. An der umfangreichen Suche seien Polizeihubschrauber und Mantrailer-Hunde beteiligt.

Die Suche von rund 180 Einsatzkräften von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rettungsdienst und Deutschem Roten Kreuz war am Sonntag ergebnislos verlaufen. Sie soll heute fortgesetzt werden, unter anderem mit Hilfe der Wasserschutzpolizei.

dpa

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