Der Film lässt dabei keinen Zweifel auf welcher Seite er steht, und es ist diesmal nicht die USA. Das passt erstens zum immer wichtigeren asiatischen Kinomarkt. Und zweitens stellt sich der britische Regisseur Gareth Edwards („Rogue One: A Star Wars Story“) damit bewusst in die Tradition einflussreicher Anti-Vietnamkriegs-Klassiker, auch visuell. Der Look des Films ist realistisch gehalten, gedreht wurde in wildem Stil an realen Orten, u.a. in Thailand. Die sparsamen futuristischen Effekte wurden erst nachträglich eingebaut. Das schonte nebenbei auch das vergleichsweise schmale Budget – eine möglicherweise richtungsweisende Methode für große Filme.
Wenn die futuristischen Panzer einfache Hütten niederwalzen und US-Soldaten Dörfer niederbrennen, fühlt man sich jedenfalls in die 1970er zurückversetzt – wären da nicht die asiatischen Androiden mit ihrem Loch im Kopf. Die K.I.-Robos sind in dieser Welt keine Bedrohung, sondern Opfer von Verfolgung. Gespielt u.a. von Ken Watanabe, sind sie äußerlich wie seelisch durchaus menschlich – eine klassische Sci-Fi-Identitätskrise à la „Blade Runner“ und Co. Und auch inhaltlich überzeugt „The Creator“ mit der simplen, aber effektiven Drama-Geschichte seiner Hauptfiguren, ursprünglich unter dem Arbeitstitel „True Love“ geschrieben. Futurismus mit Herz.
Termin: Cineplexx und UCI Bozen