Dienstag, 18. Juli 2023

Neue Musikförderung „Made in Südtirol“ und Fair Pay im Theater

Die Interessenvertretung der Darstellenden Künstlerinnen und Künstler PERFAS begrüßt die produktive Zusammenarbeit mit der Südtiroler Kulturpolitik und Landesrat Philipp Achammer, der in den letzten Monaten wichtige Impulse und Initiativen von PERFAS aufgegriffen hat: Noch im Juli sollen die gesetzlichen Voraussetzungen für den Aufbau einer neuen und umfassenden Musikförderung nach dem Vorbild des Südtiroler Film Funds geschaffen werden.

Ähnlich wie bei der Filmförderung müssen auch bei der neuen Musikförderung 150 Prozent der Fördersumme in Südtirol ausgegeben werden. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Dieses Modell beruht maßgeblich auf der Idee und der Arbeit von Simon Gamper (PERFAS Music-Tribe-Speaker) und Max Hilpold (besser bekannt als Max von Milland), die nach intensiver Recherche zu den Fördermodellen in Südtirols Nachbarländern ein klares Konzept ausgearbeitet haben, wie – über die aktuell bestehende Einzelkünstlerförderung hinaus – auch der gesamte Produktionszyklus von Musik gefördert werden kann: von der Produktion (Komposition, Arrangement, Aufnahme, Mix und Master, Pressung usw.) bis hin zum n Verwertungsprozess mit Konzerten, Tourneen und plattformübergreifender Bewerbung.

Simon Gamper schätzt die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Kulturpolitik: „Landesrat Philipp Achammer hat uns bereits zugesagt, PERFAS auch bei der Ausgestaltung der Durchführungsbestimmungen bzw. des Beschlusses der Landesregierung einzubeziehen und diesbezüglich weiterhin eng mit uns zusammenzuarbeiten.“

PERFAS-Geschäftsführer Thomas Maniacco sieht in diesem wichtigen ersten Schritt einen großen Erfolg für die Südtiroler Musikszene: „Wir erwarten uns durch das Installieren eines eigenen Karriere- und Tournee-Förderprogrammes die gezielte Unterstützung der bestehenden Musikwirtschaft in Südtirol und eine langfristige Förderung von Professionalisierung und Innovation.“

Die Idee: Ähnlich wie bei der Filmförderung müssen auch bei der neuen Musikförderung 150 Prozent der Fördersumme in Südtirol ausgegeben werden, um – neben bereits etablierten Acts und Nachwuchstalenten – auch die gesamte Breite der Südtiroler Musikszene (einschließlich Produzenten, Techniker, Studios) nachhaltig zu stärken.

„Fair-Pay-Gap“ im Theaterbereich reduzieren

Außerdem sollen in selbigem Gesetz zum Nachtragshaushalt auch die unter dem Stichwort „Fair Pay“ angekündigten Budgeterhöhungen für Theaterbetriebe (bislang nur deutschsprachige Theaterbetriebe mit Jahresprogramm) beschlossen werden, die ebenfalls auf Initiative und nach ausdauernder Arbeit von PERFAS die längst überfälligen Gagenanpassungen Künstler ermöglichen werden.

PERFAS Stage-Tribe-Speakerin Eva Kuen und Präsident Peter Schorn sind zuversichtlich, dass damit der „Fair-Pay-Gap“ – also die Lücke zwischen real bezahlten Gagen und einem Fair-Pay-Niveau, wie es etwa in Österreich im Rahmen eines breit angelegten Fairness-Prozesses definiert wurde – zumindest sukzessive reduziert, wenn auch noch nicht vollständig geschlossen werden kann.

Von fundamentaler Bedeutung sei es aber, diese Gagenanpassungen und Budgeterhöhungen auch auf das italienischsprachige Theater und die produzierenden Theaterbetriebe ohne durchgängiges Jahresprogramm, die professionelle Schauspieler und Tänzer beschäftigen, auszuweiten, so Kuen und Schorn. Andernfalls drohe ein „Zwei-Klassen-Gagensystem“ und berechtigte Unzufriedenheit und Spaltung in der Szene seien vorprogrammiert. Außerdem bräuchten die Theater dringend langfristige Zusagen und die Sicherheit, dass es nicht bei einem einmaligem „Zuckerl“ im Wahljahr bleibe.


stol

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