Freitag, 9. Februar 2024

Dieser Grödner singt Klartext

Harte Riffs, erlesene Reime: Der 23-jährige Solokünstler Fabian Cainelli präsentiert uns in Folge 414 von „Backstage“ diese spannende Mischung. Klar, aber nicht belehrend, setzt er sich mit Menschen und Phänomenen in unserer heutigen Gesellschaft auseinander.

Solokünstler Fabian Cainelli bewegt sich stilistisch zwischen Metal und Deutschrap. - Video: stol

Als Jannik Sinner bei einer der vielen Pressekonferenzen nach seinem Australian-Open-Sieg meinte, dass er versuche, möglichst wenig Zeit in den sozialen Netzwerken zu verbringen, weil diese nicht die Realität widerspiegelten, erntete er Applaus von den anwesenden Journalisten. Sinngemäß fuhr er fort, dass dort nur scheinbar makellose Welt gezeigt werde. Anders gesagt: Soziale Netzwerke sind nicht authentisch.

„Sei zufrieden, wie du bist“

Und doch verstärken sie vielfach einen Trend, der in unserer Gesellschaft ohnehin weit verbreitet ist: Der Trend zur Perfektion, oder wie es der Musiker Fabian Cainelli ausdrückt, der „Hang, jemand anderes sein zu wollen“.

Es habe keinen Sinn, immer wieder an einem vermeintlichen Ideal zu scheitern: „Das kostet Energie und führt zu nichts. Mein Appell lautet: Sei zufrieden mit dem, was und wer du bist. Es ist ok, wenn du etwas nicht gut kannst, auch schlechter als der Durchschnitt. Das spielt keine Rolle und ändert nichts an deinem Wert – im Gegenteil“, so Cainelli zum Inhalt seines Songs „Daher schon ok“. Eine erstaunlich reife Erkenntnis für einen 23-Jährigen.

In Song Nummer 2 „Sie hat was drauf“ beschreibt Cainelli Menschen, die an allem und jedem etwas auszusetzen haben, ohne selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. „Es ist deutlich angenehmer, auf der faulen Haut zu sitzen und andere Menschen zu kritisieren, anstatt es selber besser zu machen.“

Stilistisch bewegt sich der gebürtige Grödner, der in Wien lebt und am Vienna Music Institute Gesang studiert, zwischen Metal und Deutschrap. Klingt nach einem kaum bewältigbaren Spagat. Doch mit etwas Offenheit klappt der Zugang ohne Probleme. Unterstützt wird Cainelli in Produktion, Mix und Mastering von Jonas Rabensteiner (Stunde Null) und Stefan Gantioler.

Cainellis Background

Musikalisch sozialisiert wurde Cainelli mit einer großen Bandbreite an Künstlern und Genres: „In meiner Kindheit war es Rockmusik, vor allem von U2 und Red Hot Chili Peppers, später ging es zu Metal über. Vor einigen Jahren dann entdeckte ich die Rapmusik für mich und durch mein Studium öffnete sich mein Horizont in Richtung Jazz. Die Jazzmusik war zu Beginn wie ein Kulturschock für mich, aber mittlerweile finde ich sie richtig cool. Man kann aus jedem Genre etwas Spannendes für sich ziehen.“

Freitag ist „Backstage“-Tag

Jeden Freitag (ab 16 Uhr), Samstag (ab 19 Uhr) und Sonntag (ab 17 Uhr) im Hitcountdown auf „Südtirol 1“ und immer freitags im „Dolomiten Magazin“ und auf „STOL“.

hil

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