Freitag, 23. Februar 2024

Südtiroler DJ: „Hasse die TikTokisierung der Musik“

Erst die Song-Veröffentlichung auf einem großen Label, dann die Trennung von seinem langjährigen musikalischen Weggefährten: Der Kastelruther DJ und Produzent Stefan Mahlknecht alias Subsurface steht an einem Wendepunkt in seiner Karriere.

Stefan Mahlknecht alias Subsurface heute bei Backstage. - Video: stol

Inspiriert vor allem vom Sound des US-Superstars und Grammy-Gewinners Skrillex begannen Stefan und Clemens Anfang der 2010er-Jahre ihre Karriere als DJ-Duo Subsurface. Schnell legten sie bei den größten Festivals und in den wichtigsten Clubs des Landes auf. Ein bedeutender Schritt war der zweimalige Gewinn des DJ-Wettbewerbs im Rahmen des „Electric Love“-Festivals in Salzburg in den Jahren 2014 und 2015, einem der wichtigsten Events der elektronischen Musik in Europa.

In jenen Jahren setzten sie mit der Single „Mr. Magician“ erstmals auch als Produzenten ein Ausrufezeichen. 2017 folgte dann ein viraler Erfolg: Ihre Version des Chainsmokers-Hits „Paris“ verzeichnete binnen kürzester Zeit mehr als 5 Millionen Aufrufe.

Tourleben trennt Duo

Von da an wurde aus ihrem Hobby ein Hauptberuf. Als Duo tourten sie fortan durch halb Europa. „Mit den Jahren zeigte sich aber, dass Clemens mit dem Tourleben auf Dauer nicht glücklich werden würde. Und erst recht nicht im Bereich der elektronischen Musik – sein Herz schlug schon immer mehr für die Rockmusik“, erzählt uns Stefan.

Was sich länger abzeichnete, wurde Ende 2023 Realität: Clemens verließ Subsurface. Aus dem Duo wurde ein Soloprojekt. „Ich bin noch dabei, mich neu zu orientieren. Es ist schon eine große Umstellung – im Studio und noch mehr bei den Live-Auftritten. Aber Herausforderungen habe ich schon immer als Chance für Veränderung gesehen.“

„Wichtige Referenz“

Ordentlich der Rücken gestärkt wurde Stefan bei seinem Neustart kürzlich mit dem wichtigsten Release seiner Karriere: Sein Song „Hypnotize“, den er mit dem US-Amerikaner T-Mass produziert hat, ist auf dem Label Dim Mak erschienen. Dim Mak gehört einem der bekanntesten DJs der Welt, Steve Aoki nämlich. „Der Blick der Branche auf mich hat sich seit der Veröffentlichung verändert.“ Auch bei Veranstaltern habe er mit dem Release eine bedeutende Referenz vorzuweisen.

Angesprochen auf seinen weiteren Weg sagt er: „Ich bin soweit zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Ein Ziel ist es, verstärkt eigene und selbst gesungene Tracks zu veröffentlichen.“ Seit 4 Jahren nehme er dafür sogar Gesangsunterricht. Schritt für Schritt wolle er seine Karriere weiter aufbauen – ohne je seine Identität als Künstler aufzugeben.

Eine Frage der Identität

Apropos Identität: Ebendiese drohe laut Stefan in Zeiten von Streaming und Social Media etwas verlorenzugehen. „Ich werde sicher nie Musik machen, von der ich glaube, dass sie auf Tiktok oder sonstwo besonders gut ankommt. Das hasse ich. Für mich ist Musik ein kreativer Prozess, bei dem es darum geht, sich künstlerisch auszudrücken, eigene Ideen umzusetzen. Langfristig ist das auch der bessere Weg, um als Musiker erfolgreich zu sein.“ Am liebsten würde er ohnehin auf soziale Netzwerke verzichten, aber als Künstler sei das heutzutage nicht mehr möglich.

Freitag ist „Backstage“-Tag

Jeden Freitag (ab 16 Uhr), Samstag (ab 19 Uhr) und Sonntag (ab 17 Uhr) im Hitcountdown auf „Südtirol 1“ und immer freitags im „Dolomiten Magazin“ und auf „STOL“.

hil

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