Mittwoch, 20. März 2024

Krebs: Rauchen und E-Zigaretten verändern die Software der Zelle

Raucher und Konsumenten von E-Zigaretten teilen nicht nur eine Gewohnheit, sondern auch ähnliche, mit Krebs assoziierte Veränderungen an Zellen, so eine neue Studie von Wissenschaftlern der Universität Innsbruck, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Cancer Research.

Das Rauchen auch von E-Zigaretten verursacht Veränderungen in den Zellen. - Foto: © dpa-tmn / Franziska Gabbert

Dass der Konsum von Tabak negative gesundheitliche Folgen birgt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Schätzungen zufolge verursachte er im Jahr 2019 weltweit 7,69 Millionen Todesfälle – Tendenz steigend.

Auf der Suche nach Alternativen zur klassischen Zigarette steigen Menschen vermehrt auf (Einweg-)E-Zigaretten um. Besonders ausgeprägt ist der Anstieg des E-Zigaretten-Konsums verwandten Studien zufolge unter den 18- bis 24-Jährigen sowie bei aktiven Rauchern und Personen, die im letzten Jahr mit dem Rauchen aufgehört haben, schreibt die Universität Innsbruck in einer Aussendung.

Universität Innsbruck an Studie beteiligt

Das European Translational Oncology Prevention & Screening Institut (EUTOPS), das 2020 in Kooperation von Land Tirol und Uni Innsbruck gegründet wurde, untersuchte mit dem University College London, der Universität Bristol und dem Deutschen Krebsforschungszentrum die Auswirkungen von Tabak und E-Zigaretten auf das Epigenom. Die Studie wurde durch Horizon 2020, The Eve Appeal und Cancer Research UK gefördert.

Das Epigenom, eine Informationsschicht über der DNA, wird durch genetische und nichtgenetische Faktoren beeinflusst. „Das Epigenom gibt Aufschluss über frühere Umwelteinwirkungen und kann zukünftige Gesundheit und Krankheit vorhersagen“, erklärt Martin Widschwendter, Professor an der Universität Innsbruck und Leiter des EUTOPS-Instituts.

Rauchen verursacht Veränderungen in Zellen

Die Forscher analysierten über 3500 Proben auf DNA-Methylierung, eine epigenetische Veränderung. Sie fanden heraus, dass Rauchen epigenetische Veränderungen in Zellen verursacht, die jahrelang stabil bleiben. Epithelzellen im Mund von Rauchern zeigen ein „pro-karzinogenes“ Epigenom, ähnlich wie Krebszellen. Diese Veränderungen wurden auch bei E-Zigaretten-Nutzern und Schnupftabak-Konsumenten festgestellt.

Langzeitfolgen müssen noch genauer geprüft werden

Die Studie deutet darauf hin, dass E-Zigaretten und deren Langzeitfolgen genauer geprüft werden müssen. „Es ist wichtig, ihre Risiken und potentielle Verbindung zu langfristigen Gesundheitskonsequenzen zu erforschen“, sagt Erstautorin Chiara Herzog, Molekularmedizinerin am EUTOPS-Institut.

Die Forscher planen, die langfristigen Gesundheitsrisiken von (E-)Zigaretten weiter zu bewerten und Personen mit hohem Krebsrisiko zu identifizieren. „Unsere Forschung weist darauf hin, dass E-Zigaretten möglicherweise nicht so harmlos sind, wie angenommen. Langfristige Studien sind erforderlich“, betont Martin Widschwendter.

stol

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden