Freitag, 1. September 2023

17 Jahre für Proud-Boys -Anführer wegen Kapitol-Sturm

Ein Anführer der rechtsradikalen Miliz „Proud Boys“ ist am Donnerstag wegen des Sturms auf das US-Kapitol im Jänner 2021 zu 17 Jahren Haft verurteilt worden.

Joe Biggs (rechts) war eine der zentralen Figuren des Sturms. - Foto: © APA/AFP / JOHN RUDOFF

Die Staatsanwälte erklärten, Joe Biggs sei eine der zentralen Figuren in einer „aufrührerischen Verschwörung“ gewesen. Die Staatsanwaltschaft hatte 33 Jahre Haft für den ehemaligen Soldaten gefordert.

Es handelt sich um die zweithöchste Haftstrafe im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol. Dennoch gilt das Strafmaß von 17 Jahren für eine derartige Tat als recht milde. Das Strafmaß für den ebenfalls der Verschwörung angeklagten „Proud Boy“ Zachary Rehl soll im Laufe des Donnerstags bekanntgegeben werden. Für ihn hatte die Staatsanwaltschaft 30 Jahre Haft gefordert. Das Strafmaß für den Chef der „Proud Boys“, Enrique Tarrio, sowie für Ethan Nordean, einen weiteren Anführer der Gruppe, hätte bereits am Mittwoch bekanntgegeben werden sollen, dies wurde jedoch wegen einer plötzlichen Erkrankung des Richters verschoben.

Der frühere Kopf einer weiteren rechtsradikalen Gruppe, der „Oath Keepers“, war im Mai zu 18 Jahren im Gefängnis verurteilt worden. Insgesamt liefen der Zeitung zufolge 1.100 Verfahren gegen Teilnehmer des Protests. Die Strafverfolger hatten Biggs als einen der gewalttätigsten Aufrührer ausgemacht.

Trump weigerte sich, Gruppe klar zu verurteilen

Die „Proud Boys“ waren am 6. Jänner 2021 an der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols durch radikale Anhänger des abgewählten republikanischen Präsidenten Donald Trump beteiligt gewesen. Die Angreifer wollten verhindern, dass der Kongress an diesem Tag den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 endgültig bestätigt.

Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede mit der Falschbehauptung aufgewiegelt, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Als Folge der Krawalle kamen fünf Menschen ums Leben. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land und machte weltweit Schlagzeilen.

Im Wahlkampf hatte Trump sich damals geweigert, die rechtsradikale Gruppe klar zu verurteilen. In einer TV-Debatte mit Biden sagte er: „Proud Boys - haltet euch zurück und haltet euch bereit.“

apa

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