Sonntag, 11. Juni 2023

9 Tote nach islamistischem Anschlag auf Hotel in Somalia

Bei einem islamistischen Anschlag auf ein Hotel in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind laut Polizei 3 Sicherheitskräfte und 6 Zivilisten getötet worden, darunter auch ein Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Mitglieder der Shebab-Miliz hatten das Hotel 6 Stunden lang belagert, bevor Sicherheitskräfte eingriffen und die Angreifer erschossen, wie der Sender SNTV am Samstag berichtet.

3 Sicherheitskräfte und 6 Zivilisten verloren ihr Leben. - Foto: © shutterstock

84 Menschen konnten Polizeiangaben zufolge aus dem Gebäude gerettet werden, es gab 10 Verletzte. Ein AFP-Journalist berichtete von zahlreichen Rettungswagen in der Nähe des Hotels.

„Ich bin untröstlich, dass wir bei dem jüngsten Angriff in Mogadischu, Somalia, einen WHO-Mitarbeiter verloren haben“, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntag im Netz. Er sprach den Familien und Angehörigen der Opfer sein „tief empfundenes Beileid“ aus und verurteilte „jegliche Angriffe auf Zivilisten und humanitäre Helfer“.

Augenzeugen hatten am Freitagabend von Schüssen und Explosionen an dem Hotel am beliebten Lido Beach berichtet. Zu dem Angriff bekannte sich die mit Al-Kaida verbündete radikalislamische Shebab-Miliz, die seit 2007 gegen die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte somalische Regierung kämpft. Die Angreifer hatten bereits 2020 ein Hotel am Strand attackiert. Damals wurden zehn Zivilisten und ein Polizist getötet.

In einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat im Februar erklärte UN-Generalsekretär António Guterres, 2022 sei das Jahr mit der höchsten Zahl an getöteten Zivilisten in Somalia seit 2017 gewesen. Das bisher blutigste Attentat in der Geschichte des Landes wurde im Oktober 2017 verübt: Damals wurden 512 Menschen bei der Explosion eines Lastwagens getötet, rund 300 weitere Menschen wurden verletzt. Die Behörden hatten dafür ebenfalls die Shebab-Miliz verantwortlich gemacht.

120 Kilometer südlich von Mogadischu kam es am Freitag zu einem Vorfall, bei dem Behördenangaben zufolge 22 Menschen getötet wurden, darunter mindestens 2 Kinder. Wie Bezirksvertreter Abdi Ahmed Ali sagte, explodierten nahe der Stadt Qoryloley mehrere Blindgänger.
Die Region ist immer wieder Ziel von Angriffen durch die Shebab-Miliz. Behördenvertreter Ali forderte Hilfe bei der Räumung von nicht detonierten Mörsergranaten, die seinen Angaben zufolge in der gesamten Region verstreut sind.

apa/afp

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