Freitag, 27. Oktober 2023

Das sagt Ulli Mair zum Rücktritt der Freiheitlichen-Obfrau

Am Freitagvormittag kam es zu einem politischen Paukenschlag: Die Obfrau der Freiheitlichen, Sabine Zoderer, hat in einem offenen Brief ihren Rücktritt bekanntgegeben. Dabei sparte sie auch nicht mit Kritik an ihren Parteikollegen. Nun nimmt die langjährige Landtagsabgeordnete der Freiheitlichen, Ulli Mair, dazu Stellung.

Ulli Mair: „Wir haben Sabine Zoderer als Parteiobfrau kritisiert und das sollte nach einer Wahlniederlage doch noch erlaubt sein dürfen.“ - Foto: © DLife

Von:
Arnold Sorg
Es sei der Wunsch des Parteivorstands gewesen, dass Obfrau Sabine Zoderer ihren Hut nimmt, sagt die Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer ersten Reaktion zu STOL. „Sie hat im Vorfeld der Landtagswahlen gesagt, dass 3 Mandate das Ziel sind und alles darunter eine herbe Enttäuschung.“ Und was sei passiert, so Mair? „Wir haben 2 Mandate erreicht und Sabine Zoderer hat als Parteiobfrau den Einzug in den Landtag gar nicht geschafft.“

„Keinen Sinn, nach außen hin einen Scheinfrieden aufrechtzuerhalten“

Dass es dann zu einer harten parteiinternen Analyse komme, sei nicht nur normal, so Mair, sondern unbedingt notwendig. „Es macht überhaupt keinen Sinn, nach außen hin einen Scheinfrieden aufrechtzuerhalten, wenn es parteiintern nicht klappt.“

Persönliche Angriffe auf die Person Sabine Zoderer habe es aber zu keinem Zeitpunkt gegeben, sagt Mair. „Wir haben Sabine Zoderer als Parteiobfrau kritisiert und das sollte nach einer Wahlniederlage doch noch erlaubt sein dürfen.“

Freiheitlichen „wie gelähmt“ zu den Landtagswahlen angetreten

Mair bezeichnet den Wechsel an der Freiheitlichen-Spitze von Andreas Leiter Reber zu Sabine Zoderer im Jänner dieses Jahres als „großen Fehler“, der nun wieder rückgängig gemacht werde. „Zoderer hatte nie Zeit für die Partei, sie hat kaum mit Medien gesprochen und sich auch kaum um die Partei gekümmert“, so Mair.

„Daher habe nicht nur ich mich gefragt, warum sie überhaupt bei den Wahlen als Spitzenkandidatin antritt?“ Mit ihr als Obfrau seien die Freiheitlichen „wie gelähmt“ zu den Landtagswahlen angetreten. „Und wenn wir nun nicht intern einen harten Schnitt machen und uns neu aufstellen, dann wird es die Freiheitlichen in Südtirol in wenigen Jahren schlicht und einfach nicht mehr geben.“

Was bedeutet das für Koalitionsverhandlungen?

Bis zum nächsten Parteitag – ein Termin steht noch nicht fest – werden die beiden Stellvertreter interimistisch die Führung der Freiheitlichen übernehmen: Otto Mahlknecht und Roland Stauder. Ob sie selbst für das Amt der Obfrau kandidieren werde, sei noch verfrüht zu sagen. „Zuerst müssen wir intern einige Dinge klären“, so Mair.

Was bedeutet dieser Rücktritt nun für eventuelle Koalitionsverhandlungen? „Gespräche werden wir natürlich führen, wenn die SVP auf uns zukommt“, so Mair. „Aber primär ist für uns die interne Neuorientierung.“

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