Samstag, 27. Mai 2023

Gamper: „Scheinbar muss noch eine Tragödie passieren, bis man etwas tut“

Auf „völliges Unverständnis“ stößt das erneute Aussetzen des Abschussbefehls der Bärin JJ4 bei den Südtiroler Nachbargemeinden des Trentino. „Die Sorge bei den Bürgern ist groß“, sagt Ulrich Gamper, Bürgermeister von Proveis. „Aber leider muss wohl noch ein tragisches Unglück passieren, bis etwas getan wird“, glaubt er.

Ulrich Gamper über die Aussetzung des Abschussbefehls für JJ4: „Leider muss wohl noch ein tragisches Unglück passieren, bis etwas getan wird.“ - Foto: © Shutterstock

Er habe sich leider nichts Anderes erwartet, sagt Gamper zu STOL. „Es war zu befürchten, dass es auch nach dem tödlichen Bärenangriff im Trentino nicht so schnell ein Umdenken geben wird, was den Umgang mit den Großraubtieren anbelangt.“

Er befürchte, dass die extremen Tierschützer, die ISPRA und alle anderen Zuständigen wohl erst dann etwas unternehmen werden, wenn eine weitere Tragödie passiert.

Bürgermeister Ulrich Gamper: „Es war zu befürchten, dass es auch nach dem tödlichen Bärenangriff im Trentino nicht so schnell ein Umdenken geben wird.“ - Foto: © fm


Die Sorge in seiner Gemeinde sei groß. „Wir sind ja Luftlinie nicht weit entfernt von Caldes, wo der tödliche Bärenangriff stattgefunden hat“, sagt Gamper. Er denkt, dass sich die Situation im Sommer etwas beruhigen wird, da die Natur genug Futter für die Bären bereithält, „aber im Frühjahr wird es dann wieder gefährlich“, befürchtet er.

Das Verwaltungsgericht in Trient hat am gestrigen Freitag die Abschussverordnung des Trentiner Landeshauptmannes wieder ausgesetzt – diesmal bis zum 27. Juni (Hier lesen Sie mehr dazu).

Die Bärin JJ4 hat also erneut eine Gnadenfrist bekommen. Sie hatte Anfang April den Läufer Andrea Papi (26) tödlich verletzt. Auch Bär MJ5 darf einstweilen nicht erlegt werden.

Mehr zur Bärenproblematik lesen Sie hier.

sor

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