Donnerstag, 19. Oktober 2023

„Höhere Löhne, günstigere Wohnungen – sonst verliert Südtirol die Jugend“

13 Jugendkandidaten aus (fast) allen Parteien, aber eine gemeinsame Botschaft: Es braucht höhere Löhne und günstigere Wohnungen, sonst ist die Jugend weg. Und weil keiner die Anliegen der Jugend besser vertreten kann, als sie selbst, haben die 13 Kandidaten gestern in einer gemeinsamen Pressekonferenz (nicht nur) die jungen Wähler aufgerufen, ihnen bei der Landtagswahl ihre Stimme zu geben.

Der Jugend eine Stimme geben: Darum warben gestern parteiübergreifend 13 Jugendkandidaten. - Foto: © DLife

„Die Jugend ist nicht die Zukunft, wir sind die Gegenwart“, unterstrich Barbara Lemayr (Grüne) gleich zu Beginn der Kandidaten-Vorstellung. Und deshalb wolle man jetzt mitreden und nicht erst später, um jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen.

Jugendkandidaten werben um Stimmen (v. l.): Martin Scheiber, Barbara Lemayr, Zeno Oberkofler, Tommaso Marangoni, Renato Dalla Zuanna, Maximilian Morandell, Matthias von Wenzl, Anna Künig, Jacopo Cosenza, Fabio Pintarelli, Daniele Di Lucrezia, Elias Kritzinger, Arianne Streitberger.


Wie spärlich die Jugend bislang im Landtag vertreten ist, darauf wies Mit-Initiator der parteiübergreifenden Pressekonferenz, SVP-Kandidat Matthias von Wenzl, hin: „Im Jahr 2022 betrug das Durchschnittsalter im Südtiroler Landtag 50,3 Jahre. Wir, als junge und engagierte Südtiroler und Südtirolerinnen, möchten darauf hinweisen, dass die Jugend
die am wenigsten vertretene Gruppe darstellt.“ Im Falle seiner Wahl hat er sich als besondere Themenschwerpunkte politische Bildung („das ist wichtig für eine funktionierende Demokratie“) und künstliche Intelligenz (KI) besonders vorgenommen.

Wo der Jugend der Schuh sonst noch drückt, brachte Tommaso Marangoni vom Team K auf den Punkt: „Wohnen muss für junge Leute leistbar sein und es braucht nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch gute Löhne“. Jedes Jahr, so Marangoni, verliere Südtirol derzeit rund 1000 junge gut ausgebildete Menschen, insbesondere Akademiker, ins Ausland.

„Es ist gut, wenn junge Leute Erfahrungen im Ausland machen, aber dann wollen wir auch wieder zurückkommen können und in Südtirol eine Perspektive haben“, betonten auch die beiden Jugend-Kandidaten der Widmann-Liste Elias Kritzinger und Arianne Streitberger.

Die gleiche Botschaft lancierte auch Jacopo Cosenza (5 Stelle): „Auf diese Probleme braucht es endlich konkrete Antworten“. Eine bot Fabio Pintarelli (Centro Destra): einen Landes-Garantiefonds für junge Menschen auf Wohnungssuche.
Ein weiteres Thema, dass zumindest einem Teil der Jugend auf den Nägeln brennt, ist der Klimawandel. Dass Südtirol auch hier seine Hausaufgaben macht, dafür will sich Zeno Oberkofler (Grüne) einsetzen: „Die nächste Legislaturperiode ist für die Erreichung der Klimaziele entscheidend.“

Anna Künig (SVP) unterstrich, dass auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein „junges“ Thema ist, dafür wolle sie sich einsetzen.
Für ein Miteinander der Sprachgruppen sprach sich Daniele Di Lucrezia (PD) aus, hier sei die Jugend weiter als die älteren Generationen.
JWA-Kandidat Martin Scheiber hat Angst, vor lauter Ausländern „zur Minderheit im eigen Land zu werden“. Für den Lega-Jugend-Kandidaten Maximilian Morandell ist u.a. das Thema Sicherheit zentral: „Wer kriminell ist, gehört in Gefängnis. Und wenn eines nicht reicht, brauchen wir eben ein zweites und ein drittes.“

Einen Blick hinter das Problem wirft Renato Dalla Zuanna von La Civica: „Die Jugend hat durch Corona viel gelitten, wir müssen nun schauen, dass nicht einige die falsche Straße nehmen, etwa in Richtung Gewalt“, betonte er und sprach sich für Präventionsmaßnahmen aus. Zudem wolle er sich für eine mehrsprachige Schule einsetzen und für ein besseres Miteinander.

ih

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