Samstag, 17. Juni 2023

Im Sudan soll ab Sonntag Feuerpause gelten

In Sudan haben Armee und RSF-Miliz inmitten anhaltender Kämpfe eine Waffenstillstandsvereinbarung abgeschlossen. Die USA und Saudi-Arabien teilten Samstagabend mit, beide Seiten hätten sich auf eine 72-stündige Feuerpause verständigt, die am Sonntagmorgen beginnen sollte.

Auch in der sudanesischen Hauptstadt Khartum wurde gekämpft. - Foto: © APA/AFP / -

In dem am 15. April offen ausgebrochen Machtkampf zwischen Armee und paramilitärischer Rapid Support Forces (RSF) RSF-Miliz wurden bisher mehrere Feuerpausen vereinbart, die aber stets gebrochen wurden.

Bei Luftangriffen der Armee auf die sudanesische Hauptstadt Khartum sind nach offiziellen Angaben 17 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Rund 25 Häuser seien im Stadtteil Mayo im Süden der Hauptstadt zerstört worden, teilte die Gesundheitsbehörde mit und bestätigte die Berichte von Anrainern.

Die regulären Streitkräfte haben die Lufthoheit über Khartum und die angrenzenden Städte Omdurman und Bahri. Die RSF wiederum hat sich in den Wohngebieten verschanzt. Am Freitag und Samstag hat die Armee offenbar ihre Luftangriffe verstärkt und mehrere Wohnviertel beschossen.

Bisher sind durch die Kämpfe nach Angaben des sudanesischen Gesundheitsministers über 3.000 Menschen getötet und über 6.000 verletzt worden. Rund 2,2 Millionen Menschen wurden im Zuge der Kämpfe vertrieben. Hunderttausende Menschen sind in die Nachbarländer geflohen - allein mehr als 270.000 in den Tschad. Beobachter befürchten eine Destabilisierung der gesamten Region.

Der Beschuss von Mayo ist der jüngste einer ganzen Reihe von Luft- und Artillerieangriffen auf den armen und dicht besiedelten Stadtteil. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner dort können es sich nicht leisten, sich andernorts in Sicherheit zu bringen. In ganz Khartum sind Millionen Menschen von Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten. Sie haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Die Lebensmittel wurden bereits rationiert. Immer wieder kommt es zu Plünderungen.

In einer am Freitag von der Armee veröffentlichten Rede warnte der oberste General Yassir Al-Atta die Menschen, sich von den von der RSF besetzten Häusern fernzuhalten. „Denn zu diesem Zeitpunkt werden wir sie überall angreifen“, sagte er. „Zwischen uns und diesen Rebellen gibt es Kugeln“, sagte er und lehnte damit offenbar weitere Vermittlungsversuche ab.

apa

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