Freitag, 5. April 2024

London: Abgeordneter gibt nach Sexting-Erpressung Nummern weiter

Ein prominenter Abgeordneter der Konservativen Partei des britischen Premierministers Rishi Sunak ist in einen Erpressungsskandal um Sexting-Nachrichten verwickelt. William Wragg, Vizevorsitzender eines wichtigen Fraktionskomitees, sagte der Zeitung „Times“ (Freitag), er habe mit einer Person intime Fotos ausgetauscht, die er auf einer Dating-App für schwule Männer kennengelernt hatte. Mit den Bildern sei er in der Folge erpresst worden. Die Polizei ermittelt.

Es könnte ein ausländischer Geheimdienst hinter den Versuchen stecken, Personen wie William Wragg (im Bild),, die im Parlamentsviertel arbeiten, zu kompromittieren. - Foto: © APA/PRU / -

Auch habe er persönliche Telefonnummern von Kollegen an den Kontakt weitergeleitet, sagte Wragg der Zeitung weiters. Als Sexting wird der private Austausch selbst produzierter Fotos mit erotischen Inhalten per Handy oder Internet bezeichnet.

Das Portal „Politico“ hatte zuvor berichtet, dass mehrere Politiker, politische Berater und Journalisten, die im Parlamentsviertel arbeiten, mit persönlichen Botschaften und sexuell expliziten Bildern angeschrieben worden seien. Es handle sich offensichtlich um Versuche, diese Personen zu kompromittieren.

Weitere Parlamentarier sind betroffen

Laut „Times“ hat außer dem Tory-Abgeordneten Wragg noch ein weiterer Parlamentarier mit eigenen Fotos auf Nachrichten reagiert. Die konservative Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Parlaments, Alicia Kearns, vermutet als Drahtzieher einen ausländischen Geheimdienst.

Für die Regierung bezeichnete Finanz-Staatssekretär Gareth Davies die Situation am Freitag im Sender GB News als „beunruhigend und besorgniserregend“. Er betonte, Wragg habe sich entschuldigt. Hingegen gab es auch aus der Tory-Partei Forderungen, der 36-Jährige solle zurücktreten oder müsse von der Fraktion suspendiert werden, wie „Politico“ berichtete. Wragg, der offen homosexuell lebt, hatte bereits vor längerer Zeit angekündigt, bei der für dieses Jahr geplanten Parlamentswahl nicht mehr anzutreten.

dpa

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