Donnerstag, 11. April 2024

„Religionsfreiheit ist Basis des Zusammenlebens“

Religionsfreiheit ist die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben: Dies sagte Staatspräsident Sergio Mattarella gestern in Rom. Unterdessen tobt im Hintergrund ein Streit über die Schule „Iqbal Masih“ von Pioltello bei Mailand, die zum „Eid al-Fitr“, dem Tag, an dem die Muslime das Ende ihres einmonatigen Ramadan-Fastens feiern, geschlossen wurde.

Italiens Staatsoberhaupt Sergio Mattarella (82) - Foto: © ANSA / Quirinale

„Die Verfassung besagt, dass alle religiösen Bekenntnisse frei sind, wenn sie nicht im Widerspruch zum italienischen Rechtssystem stehen“, betonte Mattarella. „Die Botschaft der Religionen für den Frieden ist grenzenlos, und wir müssen uns darauf berufen, insbesondere wenn wir junge Menschen bei ihrer Erziehung zum gegenseitigen Verständnis begleiten“, erklärte das Staatsoberhaupt.

Mattarella hob hervor, dass der Ramadan in diesem Jahr mit einer Zeit voller Sorge um das Leid und die Trauer unschuldiger Zivilisten in verschiedenen Teilen der Welt, einschließlich des Nahen Ostens, zusammenfiel.

„Die Förderung des gegenseitigen Respekts zwischen den Religionen und Kulturen, einem Element des sozialen Zusammenhalts unserer Gemeinschaft, drängt dazu, eine gemeinsame Verantwortung für das Gemeinwohl wahrzunehmen“, unterstrich Mattarella.

Minister arbeitet an Verbot zur Schließung von Schulen wegen religiöser Feste

Italiens Bildungsminister Giuseppe Valditara arbeitet indes an einer Maßnahme, die es Schulen verbieten soll, wegen religiöser Feste zu schließen, wenn es keine Vereinbarung zwischen dem Staat und der betreffenden Glaubensgemeinschaft gibt.

Er reagierte auf muslimische Studenten, die die Aussetzung der Vorlesungen während des Fests des Fastenbrechens als „Geste des Respekts und der Integration, der die kulturelle und religiöse Vielfalt anerkennt und wertschätzt“, forderten.

Vorstoß von Aboubakar Soumahoro sorgt für Wirbel

Für Wirbel sorgte sorgte unterdessen der Vorstoß des derzeit einzigen farbigen Parlamentariers in Rom, Aboubakar Soumahoro. Dieser reichte in der Abgeordnetenkammer einen Gesetzentwurf ein, um den Tag nach Ende des Ramadan zu einem nationalen Feiertag zu erheben.

Aboubakar Soumahoro


„Ich glaube, dass dies ein konkreter Weg ist, um die Gesetze unseres Landes anzuerkennen, zu aktualisieren, anzupassen und mit der aktuellen und erneuerten Realität in Einklang zu bringen“, erklärte der Abgeordnete.

Er respektiere zwar die Grundsätze der Laizität des Staates und der religiösen Pluralität, die in der italienischen Verfassung verankert sind, erklärte er. „Italien hat sich aber verändert und ist um eine Vielfalt reicher geworden, auch in religiöser Hinsicht. Heute ist der Islam nach dem Katholizismus die meistverbreitete Religion im Land.

Italien ist nach Deutschland und Frankreich das drittgrößte Land in der Europäischen Union, was die Präsenz von Menschen muslimischen Glaubens angeht. Es lebe das plurale Italien!“, schloss Soumahoro seine Ausführungen.

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