Sonntag, 11. Februar 2024

Russen sollen „machen, was auch immer zur Hölle sie wollen“

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump würde Nato-Partnern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, nach eigenen Angaben keinen Schutz vor Russland gewähren.

Donald Trump ist im Wahlkampf. - Foto: © APA/afp / JULIA NIKHINSON

Das sagte der ehemalige US-Präsident am Samstag (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina. Der „Präsident eines großen Landes“ habe ihn einmal gefragt, ob die USA dieses Land auch dann noch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle, sagte Trump. Er habe geantwortet: „Nein, ich würde Euch nicht beschützen.“

Vielmehr noch: Er würde Russland „sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen“. Es war dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: „Nehmen wir an, das ist passiert.“ Das Weiße Haus von US-Präsident Joe Biden reagierte umgehend. „Angriffe eines mörderischen Regimes auf unsere engsten Alliierten zu ermutigen, ist ungeheuerlich und vollkommen verrückt“, erklärte Sprecher Andrew Bates am Samstag in einer Mitteilung. „Es gefährdet die nationale Sicherheit Amerikas, die globale Stabilität und unsere Wirtschaft im Inland.“

NATO: „Untergrabung unserer Sicherheit“

Jede Andeutung, dass die Staaten der Allianz sich nicht gegenseitig verteidigen würden, untergrabe die Sicherheit aller Mitglieder, erklärte NATO-Chef Jens Stoltenberg am Sonntag. Dies gelte auch für die USA. „Das setzt US-Soldaten und europäische Soldaten einem erhöhten Risiko aus.“ Er erwarte, dass die USA unabhängig davon, wer die Präsidentschaftswahl gewinnt, ein starker und engagierter Nato-Verbündeter blieben. Stoltenberg betonte am Sonntag, die Nato sei bereit und in der Lage, alle Bündnispartner zu verteidigen. „Jedem Angriff auf die Nato wird mit einer vereinten und energischen Antwort begegnet“, sagte der Norweger.

Jens Stoltenberg äußerte sich ungewöhnlich scharf zu den Ankündigungen von Donald Trump. - Foto: © APA/AFP / SIMON WOHLFAHRT



Die EU und Polen kritisierten Trumps Aussage ebenfalls. EU-Ratspräsident Charles Michel kritisierte, dass „rücksichtslose Äußerungen“ über die Sicherheit der Nato nur den Interessen des russischen Präsidenten Wladimir Putin dienten. Es sei notwendig, dass die EU unabhängiger werde, in ihre Verteidigung investiere und zusammenstehe.

dpa/apa/reuters

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