Mittwoch, 3. Mai 2023

BBT wird deutlich teurer als geplant

Der voraussichtlich im Jahr 2032 in Betrieb gehende Brennerbasistunnel (BBT) wird offenbar um rund eine Milliarde Euro teurer. Nach einer „umfassenden Analyse“ wurden die Gesamtprojektkosten von der Brennerbasistunnelgesellschaft (BBT SE) auf rund 10,5 Milliarden Euro geschätzt, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Bisher war man von rund 9,6 Milliarden Euro ausgegangen.

Der Brennerbasistunnel soll im Jahr 2032 in Betrieb gehen. - Foto: © APA/EXPA/JFK / EXPA/JFK

Die nunmehr eingetretene erhöhte Kostenschätzung sei im Wesentlichen auf die Inflationsentwicklung, zum Beispiel Preissteigerungen im Energiesektor und Teuerung der Baustoffe, zurückzuführen, heißt es von der Brennerbasistunnelgesellschaft.

So setzen sich die Kosten zusammen

Die geschätzten Gesamtkosten setzen sich aus den Errichtungskosten von 8,54 Milliarden Euro, prognostizierten Kosten für Risiken in Höhe von 1,092 Milliarden Euro und 903 Millionen Euro für die wahrscheinliche zukünftige Inflation der noch anfallenden Kosten zusammen.

Die neu berechnete Gesamtkostenschätzung wurde vom Aufsichtsrat der BBT SE kürzlich genehmigt. Die Beantragung der erforderlichen Fördermittel bei den jeweiligen staatlichen Förderstellen in Österreich und Italien sei eingeleitet worden, so die Verantwortlichen. Die EU-Förderung laufe weiter.

Wie viel die EU finanziert

Italien und Österreich erhalten von der Europäischen Union eine Kofinanzierung in Höhe von 50 Prozent für die Planungs- und Erkundungsarbeiten und in Höhe von 40 Prozent für die Baumaßnahmen.

Bisher hatte die EU eine Kofinanzierung von insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro zugesichert. Eine Entscheidung für die Kofinanzierung für die Kosten ab dem 1. Juli 2023 werde im Sommer diesen Jahres erwartet.

Vom insgesamt 230 Kilometer langen Tunnelsystem des Brennerbasistunnels sind bisher 157 Tunnelkilometer vorgetrieben, davon 60 Kilometer für den Haupttunnel.

BBT ist nach Fertigstellung der längste Eisenbahntunnel der Welt

Der BBT verläuft auf 55 Kilometern zwischen Innsbruck und Franzensfeste und gilt als Kernelement der neuen Bahnverbindung von München bis Verona. Der Brennerbasistunnel wäre nach Fertigstellung der längste Eisenbahntunnel der Welt.

Der Tunnel bildet zudem ein Kernstück des TEN-V Kernnetzkorridors Skandinavien-Mittelmeer. Das Datum für die Fertigstellung hatte sich in den vergangenen Jahren nach hinten geschoben und ist nun für 2032 avisiert.

apa

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