Mittwoch, 13. September 2023

Britische Wirtschaft schrumpft spürbar

Die britische Wirtschaft ist schwach in die zweite Jahreshälfte gestartet. Im Juli ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vormonat deutlich um 0,5 Prozent zurück, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London bekannt gab. Der Rückgang folgt allerdings auf einen Zuwachs um 0,5 Prozent im Juni. Im Dreimonatszeitraum bis Juli stieg das BIP um 0,2 Prozent.

Das Baugewerbe gab um 0,5 Prozent nach. - Foto: © APA/THEMENBILD / HARALD SCHNEIDER

Im Juli selbst fiel die Entwicklung jedoch durchweg schwach aus. Besonders deutlich ging die Industrieproduktion zurück, sie fiel um 0,7 Prozent. Der große Dienstleistungssektor und das Baugewerbe gaben um jeweils 0,5 Prozent nach. Im Juni hatten beide Sektoren noch deutlich zugelegt, die Dienstleister waren leicht gewachsen.

Doch vor allem die Streiks im Gesundheitssektor sowie in Schulen bremsten im Juli spürbar, wie es hieß. Zudem habe ungewöhnlich viel Regen die Briten vom Shoppen abgehalten und auch die Baubranche belastet.

Die überraschend trüben Zahlen drückten die britische Währung. Das Pfund Sterling verlor 0,3 Prozent auf 1,25 Dollar (1,17 Euro) und war damit auf dem Weg, den größten Tagesverlust seit einer Woche zu verbuchen. Der Euro legte gegenüber dem Pfund um 0,1 Prozent zu und erreichte mit einem Wert von 86,24 Pence den höchsten Stand seit einem Monat.

Die Bank of England (BoE) entscheidet kommende Woche über ihren Zinskurs. Die Notenbank ist aus Sicht ihres Chefs Andrew Bailey nach einer Serie von geldpolitischen Straffungen „viel dichter“ am Zinsgipfel dran. Doch ließ Bailey jüngst mit Blick auf die nächste Sitzung am 21. September offen, ob es dann noch weiter nach oben geht. Die BoE hat auf allen ihren vergangenen 14 Sitzungen eine Erhöhung beschlossen und den Leitzins zuletzt auf 5,25 Prozent gehievt - das höchste Niveau seit 15 Jahren. Damit soll die Inflation gedämpft werden, doch belasten die hohen Zinsen auch die Konjunktur.

apa

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