Freitag, 5. Mai 2023

Südtirols Gewerkschaften machen mobil: „Dringend höhere Löhne“

Ein fixes territoriales Lohnelement von 150 Euro in allen Kollektivverträgen des Privatsektors, mehr Geldmittel für den Inflationsausgleich zugunsten der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sowie gezielte Leistungen, die auch den Rentnern zugutekommen: Dies sind die 3 Hauptforderungen, die die Südtiroler Gewerkschaftsbünde angesichts der massiven Inflation und des Kaufkraftverlusts von Löhnen und Renten vorbringen.

„Es braucht jetzt dringende Antworten auf die massiven Preissteigerungen.“ - Foto: © Shutterstock / shutterstock

„Es braucht jetzt dringende Antworten auf die massiven Preissteigerungen. Arbeitgeber und Politik sind jetzt gefordert, es ist allerhöchste Zeit, die Löhne spürbar anzuheben und konkrete Schritte für Arbeitnehmer und Rentner zu unternehmen“, erklärten die Gewerkschaftsvertreter auf der Pressekonferenz am heutigen Freitag in Bozen, auf der die Forderungsplattform und anstehende Initiativen der Gewerkschaften vorgestellt wurden.

Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden Ende Mai 8 Gewerkschaftsversammlungen organisiert, um sich mit Mitgliedern und Bürgern über den Forderungskatalog auszutauschen: in Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Schlanders, Sterzing, Neumarkt und Innichen. Die Initiativen gipfeln in eine Kundgebung, die Anfang Juni in Bozen stattfinden wird.

Erste Gespräche mit Arbeitgeberverbänden ergebnislos

Erste Gespräche für Zusatzverhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden für ein zusätzliches Lohnelement im Privatsektor sind ergebnislos geblieben. Ziel der Gewerkschaften ist die Einführung eines südtirolweiten, fixen lokalen Lohnelements von 150 Euro in Vertragsbereichen, wo ein solches bisher noch nicht vorgesehen ist, und wo bereits vorhanden, soll dieses auf 150 Euro angehoben werden.

Im Bild von links: Cristina Masera, Mauro Baldessari, Donatella Califano, Tony Tschenett. - Foto: © sGB/CISL



Zudem sollen die lokalen Verträge, unabhängig von den Laufzeiten der Kollektivverträge auf gesamtstaatlicher Ebene, alle 2 Jahre verhandelt werden.

Von der Landespolitik fordern die Gewerkschaften Steuererleichterungen und Beiträge nur jenen Unternehmen zu gewähren, die gesamtstaatliche wie lokale Verträge vollinhaltlich einhalten.

Was den öffentlichen Dienst anbelangt, fordern die Gewerkschaften die Bereitstellung von ausreichenden Ressourcen für die Finanzierung der Vertragserneuerung für den Zeitraum 2022 bis 2024. Die angedachte Einmalzahlung als Vorschuss auf den Inflationsausgleich ist für die Gewerkschaften unzureichend. Auch der Inflationsausgleich des Zeitraums 2019 bis 2022 für den Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag und für den Landesvertrag des Lehrpersonals der staatlichen Schulen ist noch nicht ganz abgeschlossen.

Unterstützungsleistungen neu bewerten

Schließlich wird gefordert, bestimmte Unterstützungsleistungen wie etwa die verschiedenen Boni im Hinblick auf die Inflationsentwicklung neu zu bewerten, gerade im Hinblick auf einkommensschwache Rentner und Arbeitnehmer, und diese stärker nach der Bedürftigkeit auszurichten.

Viele Rentner seien außerdem nicht ausreichend über die verschiedenen Unterstützungen informiert, deshalb solle das Land diese Informationstätigkeit verstärken. Weiters solle auch überprüft werden, ob es möglich ist, die Strompreise, aber auch andere stark gestiegene Tarife – weiter zu senken.

stol

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