Mittwoch, 17. Mai 2023

„Lieber mehr Freizeit als mehr Geld“

Junge Menschen haben heute vielfach ganz andere Erwartungen an den Beruf als ältere Generationen. Das zeigt einmal mehr eine Befragung unter Südtiroler Jugendlichen, die bei einer Veranstaltung des Arbeitsmarktservice vorgestellt wurde.

Unternehmen, die für junge Menschen attraktiv sein möchten, sollen auf einige Punkte achten. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Demnach sind für die Hälfte der Jugendlichen ein gutes Arbeitsklima, die Möglichkeit, den Wunschberuf auszuüben und ein freies Wochenende zur eigenen Verfügung so wichtig, dass sie dafür auch weniger Entlohnung in Kauf nehmen, wie der Direktor des Arbeitsmarktservice, Stefan Luther, berichtete.

„Die Präferenzen der Jugendlichen unterscheiden sich je nach gewählter Schule, Alter und Branche, in der sie bereits Erfahrungen sammeln konnten“, erklärte Luther. Dennoch gäbe es einige Aspekte, die allen Jugendlichen wichtig seien: „Insgesamt wünschen sie sich genügend Zeit für ihre Kinder, wenn es so weit ist. Wichtig ist jungen Menschen die Erreichbarkeit des Betriebes mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad, weniger die Nähe zum Wohnort. Unternehmen, die aus Sicht der Jugendlichen attraktiv sein möchten, sollen auf ökologische und soziale Aspekte sowie auf Wahlfreiheit bei der Urlaubsgestaltung achten“, sagte der Arbeitsmarktservice-Chef.

Ein großer Teil der Jugendlichen hat andere Erwartungen an das Arbeitsumfeld, an den Betrieb und an die Tätigkeit als die mittleren und älteren Generationen. Mit einem entscheidenden Unterschied: Es sind zunehmend diese durchaus kostbaren potenziellen Arbeitskräfte, die sich ihren Arbeitsplatz aussuchen können“, so Luther. Jugendliche seien immer weniger als homogene Gruppe zu betrachten, vielmehr bestünden sie aus unterschiedlichen Milieus, die hinsichtlich Berufs-einstieg gezielt angesprochen und mit passenden Instrumenten vermittelt werden müssten.

Wie die Umfrage, die im aktuellen Informationsblatt der Arbeitsmarktbeobachtungstelle „Arbeitsmarkt News“ veröffentlicht ist, weiter zeigt, interessiert sich etwa ein Drittel der Jugendliche für handwerkliche Tätigkeiten und jeder Zehnte kann es sich vorstellen, im Ausland zu arbeiten.

Ein weiteres Thema, das bei der Veranstaltung zur Sprache kam, ist die Abwanderung: „Es sind rund 1000 jüngere Menschen unter 30, die Südtirol jährlich verlassen“, berichtete Landesrat Philipp Achammer. „Dieser Trend hat sich verstärkt, und die Abwanderung betrifft sowohl Akademikerinnen und Akademiker als auch andere Fachkräfte. Das bestärkt uns darin, weitere Maßnahmen zu setzen, damit Südtirol ein attraktiver Arbeitsort bleibt und wo nötig, noch wird.“

stol

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