„Das Geschäftsklima unter den Südtiroler Unternehmen ist nach wie vor positiv: 90 Prozent der Befragten erwarten für das laufende Jahr eine zumindest zufriedenstellende (in einem Viertel der Fälle sogar eine gute) Ertragslage“, schreiben die Wifo-Experten im aktuellen Wirtschaftsbarometer.
„ Die hohen Zinssätze führen dazu, dass die Investitionstätigkeit der privaten Haushalte und Unternehmen zurückgeht. Trotzdem blicken die Südtiroler Betriebe überwiegend zuversichtlich in die Zukunft. ”
— Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen
Allerdings ist nicht alles eitel Sonnenschein: Die Unternehmer gehen davon aus, dass die Umsätze zwar weiterwachsen werden – auch wegen der angestiegenen Verkaufspreise –, aber weniger als im Vorjahr und auch nur bei größeren Betrieben.
Zudem rechnen sie damit, dass sich die Auslandsnachfrage wegen der Konjunkturabschwächung bei den wichtigsten Handelspartnern Südtirols, vor allem in Deutschland, stagnieren wird.
Gedämpfte Investitionstätigkeit
Darüber hinaus haben sich laut den Unternehmern die Bedingungen für den Kreditzugang verschlechtert„Die zunehmenden Finanzierungskosten werden die Investitionstätigkeit von Haushalten und Unternehmen weiterhin dämpfen, wie die von den Banken gemeldete Stagnation der Kreditvergabe bestätigt“, so das Wifo.„Die hohen Zinssätze führen dazu, dass die Investitionstätigkeit der privaten Haushalte und Unternehmen zurückgeht. Trotzdem blicken die Südtiroler Betriebe überwiegend zuversichtlich in die Zukunft“, unterstreicht Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Dienstleister und Großhändler am optimistischsten
Am besten ist das Geschäftsklima aktuell bei den Dienstleistern und Großhändlern, wo 95 bzw. 91 Prozent der befragten Unternehmen für das laufende Jahr eine zufriedenstellende Rentabilität erwarten.Im Vergleich zur Frühjahrsumfrage gab es eine Verbesserung im verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel, während sich die Aussichten im Baugewerbe und im Gastgewerbe leicht verschlechtert haben.
Wachstumsprognose bestätigt
Obwohl das Geschäftsklima nach wie vor positiv und die Lage am Arbeitsmarkt gut ist, könnten die abgeschwächte Konjunktur bei wichtigen Handelspartnern und der allmähliche Kaufkraftverlust der privaten Haushalte laut den Wifo-Experten das wirtschaftliche Wachstum in den kommenden Monaten schwächen.Dennoch bleibt das Wifo bei seiner Wachstumsprognose vom Frühjahr und geht davon aus, dass das Südtiroler Bruttoinlandsprodukt (BIP) heuer um 1,0 Prozent zulegen wird.