Sonntag, 10. September 2023

Südtirol: Eltern würden gerne länger arbeiten

Der Bedarf nach verlängerter Betreuungszeit für die Kinder ist hoch, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nur bedingt gegeben. Das zeigen die Daten einer gemeinsamen Erhebung der Familienagentur und des Landesstatistikinstitutes Astat. Demnach gibt rund die Hälfte der Personen, die in Teilzeit arbeiten (in der Regel sind dies die Mütter) an, sie würden gerne mehr arbeiten, wenn es verlängerte Betreuungszeiten gäbe.

Der Bedarf nach verlängerter Betreuungszeit für die Kinder in Südtirol ist hoch, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nur bedingt gegeben. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Nur wer arbeitet, zahlt in die Rentenkasse. Doch nach wie vor ist gerade für viele Mütter nach der Geburt des Kindes nur Teilzeitarbeit drin, weil die Betreuungsmöglichkeiten nicht ausreichen. Dabei würde das Mehreinkommen nicht nur der Familie guttun, es käme auch den künftigen Renten der Mütter zugute.

71 Prozent wären sogar bereit, dafür zu bezahlen

Immerhin 48 Prozent, der von Astat und Familienagentur für die Studie zu den Kinderbetreuungsangeboten befragten Personen, die in Teilzeit arbeiten, würden bei einem erweiterten Angebot der Kinderbetreuung mehr arbeiten. Wie stark das Bedürfnis nach einer längeren Betreuungszeit ist, zeigt die Tatsache, dass 71 Prozent derjenigen, die sich dies wünschen, sogar bereit wären, dafür zu bezahlen.

Frühes Wochenende bringt Eltern in Bedrängnis

Befragt wurden dabei – unter Einbeziehung der 3 Schuldirektionen – Eltern von Kindern unter 3 Jahren und von Kindern, die in Südtirol einen Kindergarten oder eine Grundschule besuchen. Die Befragung hat sowohl die Zeit während des Schuljahres als auch die der Sommermonate in Betracht gezogen.

Und da würden schon unterm Kindergarten-/Schuljahr 27,5 Prozent der Eltern eine längere Betreuungszeit benötigen. Insbesondere, dass das Wochenende in Kindergarten und Grundschule in den allermeisten Fällen spätestens am Freitag um 14 Uhr eingeläutet wird, bringt zahlreiche Eltern in Bedrängnis. 14 Prozent der Eltern sind damit unzufrieden und würden eine Betreuung bis 16 Uhr oder auch bis 18 Uhr benötigen.

Bedarf besonders am Dienstagnachmittag hoch

Besonders am Dienstagnachmittag ist laut Umfrage der Bedarf an einer Betreuung bis 18 Uhr mit 13 Prozent besonders hoch. Von Montag bis Donnerstag möchten, zusätzlich zu denjenigen, die sie bereits nutzen, 6 bis 7 Prozent der Eltern die Austrittszeit auf den späten Nachmittag verschieben.

Wenig überraschend: Auch für den Sommer bräuchte etwa jede/r Vierte mehr Betreuungsstunden als die derzeit angebotenen. Die Analyse des Betreuungsbedarfs während der Sommermonate wurde für die 10 Wochen von Mitte Juni bis Ende August durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen keine großen Unterschiede.

29 Prozent würden mehr Stunden benötigen

Im Durchschnitt benötigen 27 Prozent eine ganztägige Betreuung, 18 Prozent brauchen sie nur am Vormittag und 55 Prozent benötigen keine Betreuung. Insgesamt sind 71 Prozent der Eltern bereits mit dem derzeitigen Sommerbetreuungsangebot zufrieden, 29 Prozent würden mehr Stunden benötigen.

Die Studie liefert auch einen Gesamtüberblick der ganzen (Sommer-)Bedürfnisse und inwieweit diese bereits durch das derzeitige Angebot abgedeckt werden: In einem durchschnittlichen 10-Wochen-Zeitraum benötigen 45 Prozent der Eltern eine Sommerbetreuung; derzeit sind die Bedürfnisse von 35 Prozent abgedeckt.

stol/ih

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