Donnerstag, 29. Juni 2023

Südtirol mit neuem Beschäftigungsrekord

Südtirol hat zuletzt so viele Arbeitnehmer beschäftigt wie nie. Das zeigt der aktuelle Halbjahresbericht zum heimischen Arbeitsmarkt. Und er zeigt sich auch: Der Rekord ist vor allem auswärtigen Beschäftigten zu verdanken.

Beschäftigungsmotor bleibt das Gastgewerbe mit einem Plus von 8 Prozent. - Foto: © shutterstock

Insgesamt wurden von November 2022 bis April 2023 im Schnitt nahezu rund 217.600 Arbeitnehmer gezählt – 1,9 Prozent mehr als vorherigen Wintersemester. Am stärksten gewachsen ist die Beschäftigung im Gastgewerbe, wo ein Plus von 8 Prozent verzeichnet wurde, gefolgt von „Anderen Privaten Dienstleistungen“ (plus 3,6 Prozent), dem Handel (plus 1,7 Prozent) und dem verarbeitenden Gewerbe (plus 1,1 Prozent).
Der Beschäftigungsrekord sei aber nur durch den Zuzug von außen möglich gewesen, wie der Direktor des Arbeitsmarktservice, Stefan Luther, berichtete. „Das lokale Beschäftigungspotential ist nicht wirklich am Plus beteiligt, das heißt, unser Arbeitsmarkt ist von Arbeitskräften von außen abhängig“, hielt er fest.

Herausforderung: Weitere Arbeitskräfte in Südtirol zu aktivieren

Die Herausforderung bleibe deshalb, noch weitere Arbeitskräfte in Südtirol zu finden, so Luther. Es sei nötig, ältere Arbeitnehmer gezielter anzusprechen, ebenso sollten Frauen und Mütter, die wieder ins Berufsleben einsteigen möchten, sowie jüngere Arbeitnehmer gezielt umworben werden.
„Wir können uns ein ,Mismatch‘ viel weniger leisten“, unterstrich auch Arbeitslandesrat Philipp Achammer. Von einem „Mismatch“ spricht man, wenn es gleichzeitig viele offene Stellen und viele Arbeitslose gibt, weil die Arbeitskräfte nicht die von den Unternehmen gesuchten Qualifikationen mitbringen.
„Das heißt, wir müssen gezielt Menschen in den Arbeitsmarkt bringen und das Potential der Langzeitarbeitslosen reaktivieren“, hob Landesrat Achammer hervor.

Arbeitslosenrate bleibt niedrig

Viele Arbeitslose hat Südtirol aber aktuell nicht: Die Arbeitslosenrate ist mit 2,7 Prozent nach wie vor gering. Im Zeitraum November 2022 bis April 2023 waren durchschnittlich knapp 18.000 Personen als arbeitslos gemeldet, wie es hieß. Die Arbeitslosen stammen vor allem aus den saisonsgeprägten Sektoren: allen voran das Gastgewerbe.

Belegschaft wird immer älter

Wie der Halbjahresbericht ebenso zeigt: Die heimische Arbeitnehmerschaft wird immer älter. Derzeit sind 33,3 Prozent der abhängig Beschäftigten mindestens 50 Jahre alt – 4,1 Prozentpunkte mehr als noch vor 5 Jahren. „Jeder dritte Arbeitnehmende ist bereits über 50 Jahre alt, die Tendenz ist steigend“, sagte Stefan Luther.

Als positiven Aspekt hob Luther die Stabilisierung der Arbeitsverhältnisse junger Menschen hervor: Besonders angestiegen ist der Anteil der jungen Arbeitnehmer, die einen unbefristeten Vertrag haben (plus 3,6 Prozent), während die befristeten Verträge rückläufig sind (minus 3,1 Prozent).
Zudem lässt sich laut Luther eine „Stabilisierung von saisonalen Sektoren“ feststellen. „Das heißt, es gibt immer mehr Jahresstellen – auch in der Gastronomie.“

stol

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