Mittwoch, 13. Dezember 2023

Südtirols Gastronomie spürt Folgen des Kaufkraftverlustes

Gute Stimmung in Südtirols Hotellerie, einige Sorgen in der Gastronomie: So lassen sich die Ergebnisse der Herbstumfrage des Wirtschaftsforschungsinstitutes der Handelskammer Bozen zum Tourismus zusammenfassen.

Ein Viertel der Bar- und Cafè-Betreiber rechnet laut der Wifo-Erhebung damit, das Jahr 2023 mit einem unbefriedigenden Betriebsergebnis abzuschließen. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Geschäftsklima im heimischen Gastgewerbe insgesamt etwas abgekühlt, wie das Wirtschaftsbarometer des Wifo zeigt. Berichteten 2022 noch 92 Prozent der Unternehmer von einer positiven Ertragslage, so sind es aktuell 88 Prozent.

Vor allem in der Gastronomie seien der starke Anstieg der Rohstoffkosten und die geringere Kaufkraft der Familien infolge der hohen Inflation zu spüren, so das Wifo.
Daher rechnet laut der Umfrage ein Fünftel der Restaurantbetreiber und ein Viertel der Betreiber von Bars und Cafés damit, das Jahr 2023 mit einem unbefriedigenden Betriebsergebnis abzuschließen.

Mehr Zufriedenheit im Beherbergungssektor

In der Beherbergung hingegen wird die Rentabilität fast immer zumindest als befriedigend - in über einem Drittel der Fälle als gut - bewertet.
Dies führt das Wifo vor allem auf die insgesamt positive Entwicklung der touristischen Nächtigungen zurück: Immerhin legten die Übernachtungen zwischen Jänner und Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 32,9 Millionen zu.
Auch der leichte Rückgang in der Sommersaison dämpfte die gute Stimmung offensichtlich nicht wesentlich – ebenso wenig wie die Tatsache, dass das Geschäftsvolumen trotz der Preiserhöhungen leicht rückläufig war, was laut dem Wifo auf die geringere Kaufkraft der Haushalte zurückzuführen ist.

Geschäftsklima sollte 2024 stabil bleiben

Für das Jahr 2024 erwarten die Unternehmen allerdings laut Wifo-Erhebung eine erneute Verschlechterung der Rahmenbedingungen. Die Investitionstätigkeit wird demnach voraussichtlich durch die hohen Zinssätze gebremst. Jedoch sollten Umsatz und Beschäftigung stabil bleiben.
Unterm Strich sind auch für das kommende Jahr 88 Prozent der Unternehmer im Gastgewerbe zuversichtlich, eine zufriedenstellende Rentabilität erzielen zu können.

Tourismus ist kein Selbstläufer“

„Die Wifo-Umfrage bestätigt erneut, dass der Tourismus kein Selbstläufer ist“, kommentiert der Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), Manfred Pinzger, die Ergebnisse. „Der Tourismus ist von der konjunkturellen Lage in den jeweiligen Herkunftsländern unserer Gäste abhängig. Deshalb ist es weiterhin richtig und notwendig, in die Bewerbung des Urlaubslandes Südtirol zu investieren.“
Handelskammerpräsident Michl Ebner verweist zudem auf die Bedeutung des Tourismus im heimischen Wirtschaftsgefüge: „Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftstreiber für unser Land, denn die Ausgaben der Gäste kommen nicht nur den Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben zugute, sondern auch dem Handel, der Landwirtschaft und dem Handwerk.“

stol

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