5 Südtiroler Unternehmen (Weingut Manincor, Speikboden AG, Moriggl GmbH, Sozialgenossenschaft Novum2 und Damiani Holz & Ko AG) waren am Projekt beteiligt. Ziel war es, die Betriebe dabei zu unterstützen, Nachhaltigkeitsstandards zu implementieren und sowohl die Kosten als auch die Nutzen unternehmerischer Nachhaltigkeit aufzuzeigen.
Finanzierungsvorteil
Fest steht: Die EU hat sich mit ihrem Plan, bis 2050 klimaneutral zu sein, unverkennbar der Nachhaltigkeit verschrieben. Daraus folgend achten auch die Finanzinstitute mehr denn je auf Nachhaltigkeitsstandards, sogenannte ESG-Kriterien. Unter ESG versteht man die Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance).„Wenn ein Unternehmen also in diesen 3 Verantwortungsbereichen nachhaltig ist, kann sich das Rating verbessern. Betriebe können sich dadurch einen gewissen Finanzierungsvorteil sichern“, so Massimiliano Bonacchi Professor an der Universität Bozen und Mitverantwortlicher am Projekt.
Wettbewerbsvorteil
Doch neben einem Finanzierungsvorteil können sich Unternehmen vor allem Wettbewerbsvorteile sichern. Dies zeigt auch das Beispiel der Damiani Holz & Ko AG in Brixen.„ CO2-neutral zu bauen wird immer mehr zum Standard, der von den Kunden gewünscht wird ”
— Markus Damiani
Gerade in der Immobilienbranche spiele Nachhaltigkeit eine immer bedeutendere Rolle, weiß Geschäftsführer Markus Damiani. „CO2-neutral zu bauen wird immer mehr zum Standard, der von den Kunden gewünscht wird. Bauherren achten darauf und wählen danach auch deren Lieferanten aus“.
Für Damiani sei es daher wichtig, dass sein Unternehmen diese Kriterien erfüllen- und die erforderten CO2-Zertifikate vorweisen kann. Nur dadurch könne man zukünftig Großaufträge an Land ziehen.
„ Wichtig ist es jedoch nicht nur eine Nachhaltigkeitsstrategie zu haben, sondern diese auch zu formalisieren“ ”
— Franz Gasser
„Wichtig ist es jedoch nicht nur, eine Nachhaltigkeitsstrategie zu haben, sondern diese auch zu formalisieren“, ist Franz Gasser, Geschäftsführer vom Weingut Manincor, überzeugt.
Das Weingut Manincor hat sich im Sinne der Nachhaltigkeit auf die Herstellung biodynamischer Weine konzentriert und hebt sich dadurch von der Konkurrenz im hart umkämpften Weingeschäft ab.
Nachhaltigkeit müsse aber auch im Unternehmen selbst gelebt werden. „Ein Leitfaden oder ein Ethikkodex ist wichtig, um die Werte unternehmerischer Nachhaltigkeit bis in alle Unternehmensebenen zu bringen“, sagt Gasser.
„Unternehmensposition verbessern“
Handelskammerpräsident Michl Ebner bewertet die Ergebnisse des Projekts als Erfolg. „Dadurch gelang es den Betrieben, die eigene Unternehmensposition zu verbessern.“Auch Paolo Lugli, Rektor der Freien Universität Bozen, bewertet das Projekt positiv: „Die Betriebe sind bereit, in Nachhaltigkeit zu investieren und Veränderungen voranzutreiben.“