Donnerstag, 4. April 2024

Das erwarten Südtirols Jugendliche von ihrem Job

Eine aktuelle Studie des WIFO der Handelskammer Bozen zeigt, was sich Südtirols Jugend von ihrem idealen Arbeitsplatz erwartet und wie sie über bestimmte Berufe denkt. Die Ergebnisse zeigen, dass besonders ein gutes Arbeitsklima und ein hohes Gehalt wichtig sind. Doch was die Befragung noch zeigt: Eine Mehrheit der Jugendlichen kann sich vorstellen, berufsbedingt wegzuziehen.

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es immer wichtiger, auf die Arbeitspräferenzen der Angestellten einzugehen. Welche das bei Südtirols Jugend sind, zeigt eine Studie. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Südtirol sucht immer mehr nach Fachkräften. Der Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften verstärkt sich, auch weil viele junge Leute nach ihrem Studium im Ausland nicht mehr zurückkehren.

Dass viele Jugendliche mit dem Gedanken spielen, berufsbedingt abzuwandern, belegt auch eine aktuelle Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) der Handelskammer Bozen. 6 von 10 befragten Jugendlichen zwischen 14 und 30 Jahren können sich eher bzw. auf jeden Fall vorstellen, wegzuziehen.

Dass diese Überlegungen keine leeren Worte sind, bestätigt auch Urban Perkmann vom WIFO: „10 Jahre nach der Matura haben 16 Prozent der Absolventen Südtirol verlassen.“

Wie sieht der ideale Arbeitsplatz aus ?

Um nun die Erwartungen und Wünsche der zukünftigen Arbeitskräfte besser nachzuvollziehen, hat auf Initiative des Südtiroler Jungendrings das WIFO 2000 Jugendliche zwischen 14 und 30 Jahren befragt.



Die Ergebnisse zeigen, dass der Jugend im Allgemeinen ein gutes Arbeitsklima und ein guter Lohn wichtig sind. – 20 Prozent der Jugendlichen gaben dies an.

4 Typen von Jugendlichen

Die Arbeitspräferenzen der Jugendlichen sind jedoch nicht gleich. Es lassen sich 4 Typen unterscheiden: 40 Prozent der Befragten gelten als „harmonieorientiert“. Für sie haben das Arbeitsklima und das Verhältnis zum Chef oberste Priorität.

30 Prozent gelten als „gehaltsorientiert“. 20 Prozent gelten als „sicherheitsorientiert“, wobei geregelte Arbeitszeiten und ein unbefristeter Arbeitsvertrag eine wichtige Rolle spielen. 10 Prozent gelten als „karriereorientiert“ und suchen nach Anstellungen, die weitere Weiterbildungs- und Karrierechancen ermöglichen.

Zeit für Familie und Freizeit wichtig

Doch neben arbeitsrelevanten Eigenschaften wurden Jugendliche auch zu Themen wie Wohnen, Lebenspläne und Soziales befragt. Hier zeigt sich, dass Zeit für Familie und Freizeit, ein Eigenheim und eine gute medizinische Versorgung sehr wichtig sind.

„Es ist wichtig, die Botschaften aus dieser Studie zu erkennen und passende Maßnahmen in der Politik dazu abzuleiten“, sagte Magdalena Amhof, Landesrätin für Arbeit und Personal, zu den Ergebnissen.

„Die Ergebnisse zeigen, dass besonders die Schaffung von leistbarem Wohnen oberste Priorität haben muss, um Jugendliche in Südtirol zu halten“, bewertet Sara Burger, Vorstandmitglied des Südtiroler Jugendrings, die Ergebnisse.

Gewisse Berufe genießen ein schlechtes Image

Neben den Erwartungen wurden die Jugendlichen befragt, wie attraktiv sie gewisse Berufe finden. Die Aussagen wurden mit Expertenmeinungen verglichen.



Sowohl Jugendliche als auch Experten schätzen gewisse Berufe gleich ein: Mechatroniker und Softwareentwickler werden von beiden als attraktiv eingestuft, der Kellnerberuf von beiden als unattraktiv.

Die Berufe Lehrer sowie Bauarbeiter genießen bei den jungen Erwachsenen ein schlechtes Image, während Experten sie sehr wohl als attraktive Berufe einschätzen.

„Hier ist Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit seitens der Wirtschaftsverbände und Jugendorganisationen notwendig, um zu verhindern, dass diese Berufe aufgrund von falschen Vorstellungen nicht in Betracht gezogen werden“, betont Handelskammerpräsident Michl Ebner.

ber

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