Mittwoch, 30. August 2023

23 Jahre nach Mafiamord wird ein 59-Jähriger in Deutschland gefasst

23 Jahre nach einem Mafiamord in Italien ist ein mutmaßlicher Täter in Baden-Württemberg gefasst worden.

Für den Mann klickten die Handschellen (Symbolbild).

Der italienische Staatsangehörige hatte nach Auskunft des Landeskriminalamtes vom Mittwoch rund 4 Jahre mit seiner Familie in Bad Urach bei Reutlingen gelebt, war einem Beruf als Angestellter nachgegangen und hatte sich nach außen hin völlig unauffällig verhalten. Gegen ihn lag seit dem 23. August ein europäischer Haftbefehl aus Italien vor. Er wurde am 30. August in seiner Wohnung widerstandslos von Spezialkräften der Polizei festgenommen.

Die italienischen Behörden gehen davon aus, dass der Mann Mitglied der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta ist. Im Jahr 2000 soll er mit anderen Mitgliedern einen Angehörigen eines rivalisierenden 'Ndrangheta-Clans in einer Kleinstadt in Kalabrien in einen Hinterhalt gelockt haben. Das Opfer wurde durch einen Kopfschuss getötet. Bei diesem Mord soll es sich um eine Racheaktion für ein anderes Tötungsdelikt gehandelt haben, wie es hieß.

Der 59-Jährige sitzt in Untersuchungshaft und wird voraussichtlich an die italienische Justiz ausgeliefert. Dort erwartet ihn laut Mitteilung ein Prozess wegen vorsätzlicher Tötung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung nach Art der Mafia.

Knapp ein Viertel der Angehörigen der italienischen Organisierten Kriminalität in Deutschland lebt in Baden-Württemberg. Rund 170 Personen zählte das Innenministerium Anfang Juli. Das Spektrum der Straftaten geht laut Ministerium dabei vom betrügerischen Handeln mit Lebensmitteln über den illegalen Rauschgifthandel, Waffendelikte und Geldwäsche bis hin zum Steuerbetrug.

dpa

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