Freitag, 8. Dezember 2023

Am helllichten Tag mit Eisenstange angegriffen: Ein Jahr unbedingte Haft

Ihnen wird zur Last gelegt, einen heute 53-Jährigen am helllichten Tag mit einer Eisenstange angegriffen und schwer verletzt zu haben. Jetzt hat Richter Stefan Tappeiner die beiden Männer – einen 38-Jährigen und einen 49-Jährigen – zu je einem Jahr unbedingter Haft verurteilt. Auch müssen sie dem Opfer, das sich mit Rechtsanwalt Nicola Nettis als Nebenkläger eingelassen hatte, einen Schadenersatzvorschuss von 5000 Euro zahlen.

Überwachungskameras gab es rund um den Tatort keine, aber mithilfe der Personenbeschreibung, die Opfer und Zeugen abgaben, konnte die Polizei schließlich die beiden dringend Tatverdächtigen ausforschen. - Foto: © Shutterstock

Es war am Nachmittag des 9. August 2017, als der damals 47-Jährige eine Verwandte in einem Seniorenheim im Bozner Stadtviertel Don Bosco besuchte. Als er das Gebäude wieder verließ, warteten 2 Männer auf ihn. Sie nannten seinen Namen. Kaum hatte er bestätigt, die gesuchte Person zu sein, habe einer der Männer eine 80 Zentimeter lange Eisenstange hervorgeholt und auf ihn eingeschlagen. Als der Mann zu Boden ging, soll der Angreifer kurz von ihm abgelassen, dann aber weiter auf ihn eingeprügelt haben. Passanten eilten ihm zu Hilfe und alarmierten die Rettungskräfte.

Die Männer flüchteten zu Fuß, dabei entledigten sie sich der Eisenstange. Dank der Zeugen, die auch das beobachtet hatten, konnte die Waffe in einem Müllkübel sichergestellt werden. Das Opfer wurde ins Spital gebracht. Es hatte ein Schädeltrauma und 4 Rippenbrüche erlitten, wobei eine Rippe einen Lungenflügel berührt hatte. Die Heilungsdauer der Verletzungen wurde von den behandelnden Ärzten erst mit 30 Tagen angegeben, dann weiter verlängert. Insgesamt war der heute 53-Jährige 2 Monate lang daheim im Krankenstand.

Der Mann litt auch psychisch unter den Folgen des Übergriffs: Er traute sich kaum mehr aus dem Haus, aus Angst, dass man ihm erneut auflauern könnte. Der 53-Jährige will die Angreifer übrigens vorher nie gesehen haben und will sich bis heute nicht erklären können, weshalb er so brutal attackiert wurde. Die Tatumstände wiesen aber darauf hin, dass es die Angreifer gezielt auf ihn abgesehen hatten. Einigen Zeugen zufolge sollen sie ihn auch schon an den Tagen vor dem Angriff von einer Parkbank aus beobachtet haben.

Überwachungskameras gab es rund um den Tatort keine, aber mithilfe der Personenbeschreibung, die Opfer und Zeugen abgaben, konnte die Polizei schließlich die beiden dringend Tatverdächtigen ausforschen. Der 53-Jährige identifizierte sie eindeutig auf Fotos. Das Urteil ist vorerst nicht rechtskräftig, beide Männer sind auf freiem Fuß. Unabhängig vom Vorschuss hat das Opfer jetzt noch die Möglichkeit, weiteren Schadenersatz im Zivilwege einzuklagen.

rc

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