Samstag, 9. September 2023

Bereits über 1000 Tote nach Erdbeben in Marokko – Bilder der Zerstörung

Bei einem schweren Erdbeben in Marokko sind am späten Freitagabend (Ortszeit) mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen. Das marokkanische Innenministerium sprach Samstagmittag von mindestens 672 Verletzten. Die größten Schäden entstanden außerhalb der Städte.

Fieberhafte Suche nach Vermissten unter den Trümmern. - Foto: © APA/afp / FADEL SENNA

Bilder aus sozialen Netzwerken zeigen zerstörte Gebäude in Städten und auf den Straßen sitzende Menschen. Medienberichten zufolge wurden auch historische Wahrzeichen beschädigt.

Foto: © APA/afp / FADEL SENNA



Die US-Erdbebenwarte USGS teilte mit, das Beben habe eine Stärke von 6,8 gehabt und sich in einer Tiefe von 18,5 Kilometern gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch und 60 Kilometer nordöstlich der Stadt Taroudant ereignet. Das Epizentrum habe im Atlasgebirge gelegen. Das Geofon des Helmholtz-Zentrums Potsdam gab die Stärke des Bebens mit 6,9 an. Kurze Zeit später meldete die US-Behörde ein Nachbeben der Stärke 4,9.

Foto: © APA/afp / FADEL SENNA



Laut Augenzeugenberichten löste das Erdbeben in Marrakesch, Agadir und anderen Städten bei Bewohnern Panik aus. Wie die Zeitung „Le Matin“ berichtete, war das Beben auch in Rabat und Casablanca zu spüren.

Nach dem fatalen Erdbeben sind Tausende Marokkaner ohne Heimat. Sehen Sie hier die Bilder der Zerstörung:



Marokkaner posteten Videos, auf denen zu Schutt zerfallene Gebäude und beschädigte Teile der berühmten roten Mauern zu sehen sind, die die Altstadt von Marrakesch umgeben, ein Unesco-Weltkulturerbe. Andere Videos zeigen schreiende Menschen, die Restaurants in der Stadt verließen.

Foto: © APA


Nasser Jabour, Leiter einer Abteilung des Nationalen Instituts für Geophysik, bestätigte, dass die Nachbeben weniger stark seien. Das Beben sei in einem Umkreis von 400 Kilometern zu spüren gewesen, sagte er der marokkanischen Nachrichtenagentur MAP.

Betroffene Gebiete konnten am Samstag jedoch teils noch nicht erreicht werden. Es sei das erste Mal seit einem Jahrhundert, dass ein derart starkes Erdbeben in Marokko registriert worden sei. Erdbeben in Nordafrika sind relativ selten. 1960 hatte sich laut dem Sender Al Arabiya in der Nähe von Agadir ein Beben der Stärke 5,8 ereignet, bei dem Tausende Menschen ums Leben kamen.

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Die Erschütterung riss auch in Spanien und Portugal Menschen aus dem Schlaf. Auch in Algerien war es zu spüren. Über Schäden oder Opfer wurde dort jedoch nichts bekannt. Die marokkanische Nachrichtenseite Hespress berichtete unter Berufung auf das Innenministerium, die Streitkräfte und der Zivilschutz setzten alle Mittel ein, um Hilfe zu leisten und die Schäden zu begutachten.

Foto: © ANSA / JALAL MORCHIDI



Hilfsbekundungen kamen indessen auch von der Europäischen Union (EU). „Die EU ist bereit, Marokko in diesen schwierigen Momenten zu unterstützen“, schrieb EU-Ratspräsident Charles Michel am Samstagmorgen via Twitter (X). EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte ebenso ihr Mitgefühl. Sie sei angesichts des schrecklichen Erdbebens mit ganzem Herzen beim marokkanischen Volk, teilte die deutsche Spitzenpolitikerin mit.

Foto: © APA/afp / FADEL SENNA



Auch UNO-Generalsekretär António Guterres zeigte sich bestürzt. Der Generalsekretär sei „tief traurig“, teilte ein Sprecher am Samstag mit. Er spreche der Regierung und dem Volk Marokkos seine Solidarität in diesen schweren Zeiten und den Familien der Opfer sein Beileid aus. Den Verletzten wünsche Guterres eine rasche Genesung. Die Vereinten Nationen stünden bereit, die Regierung Marokkos in ihren Bemühungen zu unterstützen, der betroffenen Bevölkerung zu helfen.

Foto: © APA/afp / FADEL SENNA



Am Samstag reagierten zudem zahlreiche Länder mit Hilfsangeboten für Marokko. Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni brachte am Samstag„ihre Verbundenheit und Solidarität mit Marokkos Premierminister Aziz Akhannouch, den Familien der Opfer und dem marokkanischen Volk zum Ausdruck und bekundete die volle Bereitschaft Italiens, Marokko in dieser Notlage zu unterstützen“.

apa

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