Sonntag, 5. November 2023

Bewaffneter in Hamburger Flughafen eingedrungen – Betrieb eingestellt

Der Flugbetrieb am Hamburger Airport bleibt wegen des Eindringens eines bewaffneten Mannes auf das Vorfeld am Samstagabend vorläufig eingestellt. Nach Angaben der Bundespolizei hat ein Bewaffneter mit seinem Auto gegen 20 Uhr ein Tor durchbrochen und ist auf das Vorfeld des Airports gefahren. Der Mann warf danach „eine Art Molotowcocktails“ aus dem Wagen. Er hat seine 4-jährige Tochter mit im Auto - vorausgegangen war offenbar ein Sorgerechtsstreit mit der Mutter.

Das Auto parkte unter dem Flieger. - Foto: © APA/dpa / Jonas Walzberg

Der Flughafen wurde sofort weiträumig gesperrt, die beiden Terminals wurden geräumt. Alle Passagiere in den Flugzeugen wurden aus den Maschinen geholt und in einem nahe gelegenen Flughafenhotel untergebracht. Insgesamt 3200 Passagiere seien betroffen, sagte ein Polizeisprecher.

Der Flugbetrieb bleibt auf unbestimmte Zeit eingestellt. Das teilte der Flughafen am frühen Sonntagmorgen mit. „Es kommt zu Flugstreichungen und Verzögerungen über den gesamten Tag“, hieß es. Die Polizei bat, dass Fluggäste vorerst nicht zum Flughafen anreisen. Auch die S-Bahn fahre den Flughafen nicht an.

Polizei verhandelt mit Geiselnehmer

Die Hamburger Polizei teilte am späten Samstagabend mit, sie stehe in Verbindung mit dem Geiselnehmer. Mit dem vermutlich 35-jährigen Mann werde auf Türkisch verhandelt. „Wir setzen hier auf eine Verhandlungslösung“, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen-Presse-Agentur. Dass sich die Gespräche so lange hinzogen, bewertete sie positiv:

„Das ist ein absolut gutes Zeichen“, betonte sie. „Er will mit uns sprechen und das bewerten wir erst einmal als sehr positiv.“ Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei und Polizeipsychologen seien ebenfalls vor Ort.

Streit um Sorgerecht soll Grund sein

Die Ehefrau des Mannes, die sich in Stade bei Hamburg aufgehalten haben soll, hatte sich zuvor wegen möglicher Kindesentziehung bei der Landespolizei gemeldet. „Wir gehen derzeit davon aus, dass ein Sorgerechtsstreit Hintergrund des Einsatzes ist“, teilte die Polizei kurz vor Mitternacht mit. Man gehe davon aus, dass der Vater der Mutter das Kind weggenommen und möglicherweise unter Gewalteinwirkung ins Auto gesetzt habe, bevor er nach Hamburg und dort auf das Rollfeld des Flughafens fuhr, sagte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage.

Die Polizei hatte kurz vor Mitternacht keine Erkenntnisse, dass jemand verletzt worden ist. Die Polizei sah zu dem Zeitpunkt auch keine akute Gefährdung von Dritten mehr. Das Flugzeug der Turkish Airlines, unter dem der Mann sein Auto abgestellt hatte, wurde geräumt. Eine Airport-Sprecherin sagte, von der offiziellen Sperre des Flughafens um 20.24 Uhr bis Betriebsschluss um 23.00 Uhr wären normalerweise 6 Starts und 21 Landungen erwartet worden.

apa

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