Freitag, 12. Januar 2024

Bluttat im Fleimstal: Das sagt die Schwester von Ester Palmieri

Im Fleimstal entdeckten Familienangehörige gestern den Leichnam von Ester Palmieri (38) – wenig später fanden die Carabinieri den leblosen Körper ihres Ex-Partners Igor Moser (46) auf. Vieles deutet darauf hin, dass Moser die Frau getötet haben soll, ehe er sich selbst das Leben nahm. Die beiden haben 3 Kinder zwischen 5 und 9 Jahren.

Die 38-jährige Ester Palmieri wurde gestern im Fleimstal ermordet – die Carabinieri ermitteln zum Tathergang, es dürfte aber kein Zweifel daran bestehen, dass die Frau von ihrem Ex-Partner, Igor Moser (46), getötet wurde. Der Mann beging in der Folge Suizid. - Foto: © ANSA / Facebook / Ester Palmieri

Zugetragen haben soll sich die Bluttat – wie berichtet – am späten Donnerstagvormittag in Montalbiano im Gemeindegebiet von Valfloriana im Fleimstal nahe Altrei. Der genaue Tathergang war gestern noch unklar, aber bereits kurze Zeit, nachdem die beiden Leichname entdeckt worden waren, sickerten einige Informationen durch.

So soll die Familie von Ester Palmieri den leblosen Körper der 38-Jährigen im Heustadel auf einem Grundstück von Palmieris Ex-Partner Igor Moser aufgefunden haben. Indes sollen Mosers Angehörige bereits in Sorge gewesen sein, weil er nicht wie vereinbart zum Mittagessen erschienen war.

In Valfloriana - Foto: © ANSA / LORENZO BASSO



Ersten Informationen zufolge sollen der Frau ein oder mehrere Stiche mit einem spitzen Gegenstand, wahrscheinlich mit einem Messer, zugefügt worden sein. Indiskretionen zufolge soll das Opfer wegen einer Schnittwunde im Halsbereich verblutet sein.

Igor Moser



In der Folge soll der 45-Jährige Montalbiano verlassen, sich in sein Haus in Castello di Fiemme begeben und dort sein eigenes Leben beendet haben. Die Carabinieri von Cavalese fanden seinen Leichnam im Dachboden des Hauses auf.

Die beiden sollen nämlich nicht mehr unter demselben Dach gewohnt haben: Sie sollen ihre Beziehung kürzlich beendet haben.

Esters Schwester: „Ich habe es gespürt“

„Es ist herzzerreißend, und auch wenn es sich jetzt so anhört, ich habe es gespürt. Ich riet ihr immer: ,Sei vorsichtig, wenn du den Laden verlässt, pass auf dich auf, sei nie allein‘“: Armida Palmieri, die Schwester von Ester, äußerte sich gegenüber der italienischen Nachrichtenseite Fanpage.

„Sie war so, sie hat immer alle beschützt und in allem das Gute gesehen, auch wenn es keines gab“, erinnert sich ihre Schwester. „Liebe kann enden, aber so wie ich das sehe, wollte er uns wehtun, anders kann man sich nicht erklären, was er getan hat. Ich weiß, dass die Dinge schon seit einiger Zeit nicht mehr in Ordnung waren. Auch in der Vergangenheit hatte es Dinge gegeben, aber in letzter Zeit konnte sie es nicht mehr ertragen. Er konnte gehen und zurückkommen, wann immer er wollte, aber als Ester sagte, genug sei genug, ging es ihm nicht gut.“

„Prävention voranbringen“

Ester Palmieri war 1986 in Cavalese geboren und wuchs in der Gemeinde Valfloriana auf. Sie hatte eine Schule für Schönheitspfleger in Levico Terme besucht und war dann parallel 15 Jahre als Gesundheits- und Sozialarbeiterin tätig. Seit kurzer Zeit hatte sie ein eigenes Studio für ganzheitliches Wohlbefinden eröffnet, „Scintilla alchemica“. Igor Moser war hingegen selbstständiger Waldarbeiter.

Der abermalige Frauenmord im Trentino erschütterte nicht nur die Provinz und die Region – die traurige Nachricht war stundenlang ganz oben auf den Online-Portalen der größten italienischen Tageszeitung zu sehen. Indes reagierten die politischen Akteure im Trentino unverzüglich auf den Femizid: Der Bürgermeister von Trient, Franco Ianeselli, richtete einen Appell an „Institutionen, Vereine und Bürger“, damit „wir alle konkrete Initiativen zur Erziehung und Prävention und Unterstützung voranbringen“.

Am späten Nachmittag begab sich auch Landeshauptmann Maurizio Fugatti in Begleitung des Bürgermeisters von Valfloriana, Michele Tonini, zum Tatort. Auch die stellvertretende Landeshauptfrau, Francesca Gerosa, brachte ihre Nähe zu den Angehörigen in einem Beitrag in den sozialen Medien zum Ausdruck: „Wenn ich an diese Mutter denke, an diese Kinder, die nun allein sind, habe ich einen Kloß im Hals.“

mic/stol

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