Dienstag, 3. Oktober 2023

Erneutes Erdbeben bei Neapel versetzt Bewohner in Panik

Erneut hat ein Erdbeben die Region um die süditalienische Stadt Neapel erschüttert. Der Erdstoß der Stärke 4,0 habe sich am Montagabend in den sogenannten Phlegräischen Feldern ereignet, erklärte der italienische Zivilschutz im Onlinedienst X (vormals Twitter).

Menschen liefen auf die Straße. - Foto: © ANSA / CIRO FUSCO

Dabei handelt es sich um eine riesige aktive Vulkanregion westlich des Vesuvs. Es sei nicht zu Schäden oder Verletzten gekommen, allerdings habe das Beben für Panik unter den Bewohnern gesorgt, so der Zivilschutz.

Das Epizentrum des Erdbebens lag nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) in einer Tiefe von etwa 3 Kilometern zwischen den Städten Neapel und Pozzuoli.

Angst unter den Bewohnern

Unter den Bewohnern der Region löste das Erdbeben große Angst aus: Vor allem in der Gegend von Agnano stürzten einige Trümmer zu Boden, doch sind derzeit keine größeren Schäden zu verzeichnen, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldet.

Foto: © ANSA / CIRO FUSCO



Die Menschen seien jedoch auf die Straße gerannt, viele wollten nicht in ihre Häuser zurückkehren. Die Telefonzentrale der Feuerwehr von Neapel wurde von Hunderten verängstigter Bürger regelrecht gestürmt.

Foto: © ANSA / FACEBOOK COMUNE DI POZZUOLI

„Sagt uns die Wahrheit“

Nicht nur Angst, sondern auch Verzweiflung und Wut herrscht unter den Einwohnern von Pozzuoli nach dem Erdbeben, das die Gemeinde in den Phlegräischen Feldern am Montagabend erschüttert hat. „Man sagt uns nicht die Wahrheit“, sagt eine Frau zur Ansa und behauptet, dass die geschätzte Stärke von 4,0 zu niedrig angesetzt sei. „Es hat sich angefühlt, als würde das Haus einstürzen“, sagt eine andere.

Foto: © ANSA / CIRO FUSCO

Vesuv-Observatorium: Oberflächliches Erdbeben aber die Beben halten an

„Es handelte sich um ein oberflächliches Erdbeben, das die Menschen vor allem in der Gegend von Agnano, die näher am Epizentrum liegt, deutlich gespürt haben. Wir erwarten weitere Ereignisse, aber abgesehen von einigen herabfallenden Trümmern scheint es im Moment keine größeren Schäden an Gebäuden zu geben“. Dies war die erste Einschätzung des Direktors des Vesuv-Observatoriums, Mauro Di Vito, nach dem Beben von gestern Abend.

„Die seismische Aktivität hält an und wird weitergehen. Daran besteht kein Zweifel. Die Hebung des Bodens wird weitergehen. Wir müssen nun die richtigen Maßnahmen ergreifen: die Angst der Bürger in den Griff bekommen und alle notwendigen Kontrollen an den Gebäuden durchführen. Erdbeben“, so schlißet er „sind nicht vorhersehbar, aber ich kann Ihnen versichern, dass alles getan wird, um die Auswirkungen der Erdbeben zu mildern“.

Mehrere Erdbeben in Phlegräischen Feldern

In den Phlegräischen Felder kam es in den vergangenen Tagen zu einer Reihe von Beben. Am Mittwoch wurde dort ein Erdstoß der Stärke 4,2 gemessen – das stärkste Erdbeben seit 40 Jahren in der Gegend.

Der letzte größere Vulkanausbruch in den Phlegräischen Feldern war im Jahr 1538. Eine große Eruption vor 30.000 Jahren soll zum Aussterben der Neandertaler beigetragen haben. In der Region leben heute eine halbe Million Menschen.

Unter der Oberfläche der Phlegräischen Felder schlummert ein Supervulkan. Welche Auswirkungen ein Ausbruch haben würde, lesen Sie hier.

apa/pho

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