Mittwoch, 31. Januar 2024

Finanzpolizei deckt Millionenschwindel auf – 22 Südtiroler Betriebe betroffen

Die Finanzpolizei hat einen Betrug in Millionenhöhe aufgedeckt. Insgesamt 22 Südtiroler Betriebe haben demnach den Wiederaufbauplan Pnrr ausgenutzt, um sich rund 10 Millionen Euro vom Staat zu erschwindeln.

Bei dem Schwindel kam ein ausgeklügeltes System zum Einsatz. - Foto: © Erwin Wodicka

Durch den Wiederaufbauplan Pnrr stellt die italienische Regierung kleinen und mittleren Betrieben Geldmittel zur Verfügung, die diese für technische Entwicklung und Digitalisierungsmaßnahmen einsetzen können. Insgesamt hat die Regierung in Rom dafür 30 Milliarden Euro frei gemacht, um Betriebe in ganz Italien fit für die Zukunft zu machen.

Die Finanzpolizei hat kürzlich überprüft, ob diese Geldmittel in Südtirol korrekt genutzt werden und ist dabei einem Millionenschwindel auf die Schliche gekommen.

22 Betriebe betroffen

Insgesamt 22 Betrieben in Südtirol wird vorgeworfen, den Staat um rund 10 Millionen Euro betrogen zu haben. Dabei kam ein ausgeklügeltes System zum Einsatz.

Bei einer Firma mit Sitz in Rom kauften die Südtiroler Firmen Schulungskurse ein, die in Wirklichkeit niemals stattfanden. Diese Kurse sollten die Digitalisierung und technologische Transformation der Unternehmen unterstützen, wie vom Pnrr vorgesehen. Die römische Firma stellte anschließend gefälschte Schulungsunterlagen, Präsenzlisten und Zertifikate aus, um die Existenz der Schulungen vorzutäuschen. So konnten die Südtiroler Firmen den dafür ausgelegten Betrag von ihrer Steuerschuld absetzen. Insgesamt wurden auf diese Weise rund 10 Millionen Euro erschwindelt.

29 Personen angezeigt

Im Zuge der Ermittlungen mit über 50 Beamten konnte die Finanzpolizei aufdecken, dass die Weiterbildungen nie stattgefunden haben. Die Untersuchungen ergaben auch, dass die meisten „Dozenten“ keine technische Kompetenz in den behandelten Themen hatten.

Die römische Beratungsfirma berechnete den Südtiroler Unternehmen für ihre Dienste Beträge, die laut der Finanzwache nicht den tatsächlichen Kurskosten entsprachen. Stattdessen beliefen sich diese auf ein Drittel der Steuereinsparungen, die die Unternehmen durch den Betrug erzielten.

Die Finanzpolizei zeigte insgesamt 29 Personen an. Ihnen wird Falschbeurkundung und unrechtmäßige Verrechnung von Steuerguthaben vorgeworfen.

pho

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