Donnerstag, 21. Dezember 2023

Gunther Emmerlich ist tot

Über Jahrzehnte war sein sonorer Bass präsent in Konzert, Oper und Fernsehen. Gunther Emmerlich zählt zu den deutschen TV-Legenden. Selbst das Alter konnte ihn nicht stoppen – bis zuletzt. Nun ist Emmerlich gestorben.

Gunther Emmerlich ist Alter von 79 Jahren gestorben. - Foto: © MDR / Andreas Lander

Er gehörte zu den TV-Publikumslieblingen, war als Sänger und Entertainer gefragt und noch im Rentenalter voller Ideen. Nun ist Gunther Emmerlich tot. Der gebürtige Thüringer starb – auch für Freunde und Kollegen plötzlich und unerwartet – am Dienstag im Alter von 79 Jahren in Dresden.

Gunther Emmerlich bei der TV-Übertragung „Weihnachten in Europa“ im Jahr 2009 im Bozner Dom. - Foto: © Peter Daldos



Er erlag einem Herzversagen, wie sein Manager Gunter Grebler der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mitteilte, nachdem zuerst der MDR berichtet hatte. Noch am Sonntag trat Emmerlich für eine TV-Aufzeichnung auf, es gab berufliche und private Verabredungen für die nächste Zeit, wie Freunde berichteten.

Gunther Emmerlich (hinten Mitte) bei der TV-Übertragung „Weihnachten in Europa“ im Jahr 2009 im Bozner Dom – mit dem damaligen Landeshauptmann Luis Durnwalder (vorne rechts), dem Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli (Mitte) und Vizebürgermeister Klaus Ladinser (vorne Links). - Foto: © Peter Daldos



Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Emmerlich als einen „der großen Opernsänger und Entertainer unseres Landes“. „Sein sonorer Bass, sein Witz und sein Charme werden uns fehlen“, hieß es in einem Kondolenzschreiben Steinmeiers, der Emmerlich auch als engagierten Zeitgenossen und leidenschaftlichen Demokraten bezeichnete.“

Foto: © Peter Daldos


Singen, Inszenieren, Moderieren, ein Ausflug in die Schauspielerei und zuletzt Hörbücher, Emmerlichs Trumpf war die Vielfalt. Drei Bücher hat er über sein Leben geschrieben. Der 1944 in Eisenberg (Thüringen) geborene Bass wollte als Junge Pilot werden oder zur See fahren, studierte dann aber nach einer Ausbildung als Bauingenieur Operngesang an der Musikhochschule Franz Liszt Weimar.

1972 engagierte ihn das Nachwuchsstudio der Dresdner Oper – kurz darauf wurde er ins Ensemble übernommen. Daneben gründete der Banjo-Spieler und Jazzsänger 1985 mit gleichgesinnten Musikern der Staatskapelle die Semper HouseBand. Ab 1987 eroberte der Kammersänger dann den TV-Bildschirm in der DDR und bot mit „Showkolade“ – einem Mix aus Glitzer, Zeitkritik und Kabarett – sogar Thomas Gottschalks „Wetten, dass..?“ im Westen Paroli.

1992 löste er seinen Vertrag mit der Semperoper, um frei zu arbeiten. Mit Sendungen wie „Nimm Dir Zeit“, „Gunther und drüber“ und „Zauberhafte Heimat“ avancierte er dann zu einem Liebling deutscher Fernsehzuschauer in Ost und West. 2008 debütierte er mit der Opernsängerin Deborah Sasson erfolgreich in der New Yorker Carnegie Hall. Sein Musik-Repertoire reichte von Kirchenmusik über Lieder-Zyklen, Arien und Duette bis zu Dixieland und Swing. 2015 debütierte er in einer Operette bei den Bad Hersfelder Festspielen.

dpa/stol

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