Dienstag, 19. Dezember 2023

„Impfen und Maske tragen“: Achtung bei Hörverlust

„Das Tragen von Masken und die Impfungen ist gerade jetzt vor Weihnachten ein wertvoller Beitrag zum Schutz der Risikogruppen der Bevölkerung“, meint Prof. Dr. Christian Wiedermann, Forschungskoordinator des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen. Auch in Südtirol sei die Infektionslage inzwischen angespannt. Wiedermann weist auch auf Covid-Folgen hin, die bisher kaum bekannt waren: Bei einigen Covid-19-Patienten sei Tinnitus neu aufgetreten oder habe sich verschlimmert.

Hautausschlag und Tinnitus wurden als neue Covid-Symptome beobachtet. - Foto: © APA/THEMENBILD/BARBARA GINDL / BARBARA GINDL

Prof. Wiedermann plädiert für eine Zweifachimpfung gegen Covid-19 und Influenza – und gibt Tipps zur Stärkung des Immunsystems.

„Corona und die Grippe können potenziell schwerwiegende Folgen haben und eine gleichzeitige Infektion mit beiden Viren kann das Risiko für schwerwiegendere Gesundheitsprobleme erhöhen. Österreich mit seiner bekannten Impfzögerlichkeit berichtete soeben über die Zunahme der Krankenhauseinlieferungen wegen Corona um 40 Prozent“, unterstreicht der Professor. Impfungen würden auch dazu beitragen, die Belastung der Gesundheitssysteme zu verringern.

Neues Symptom bei Covid: Hautausschlag

Typische Covid-Symptome seien Fieber, Husten, Atembeschwerden, Müdigkeit, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Geschmacks- und Geruchsverlust sowie Magen-Darm-Beschwerden. Die derzeitigen Covid-19-Varianten verursachten meist mildere Verläufe.

Aber: „Nun wurden Hautausschläge als neue Symptome einer Corona-Erkrankung beobachtet“, berichtet Prof. Wiedermann. Zudem gebe es wissenschaftliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Corona und Ohrenproblemen, etwa Tinnitus und Hörverlust. „Studien zeigen, dass bei einigen Covid-19-Patienten Tinnitus neu auftrat oder sich verschlimmerte. Ein kleinerer Prozentsatz der Patienten erlitt anhaltenden Hörverlust. Die genauen Ursachen sind noch unklar, könnten aber das Virus selbst, Durchblutungsstörungen oder das Immunsystem betreffen“, sagt Wiedermann.

Er rät zu erhöhter Aufmerksamkeit bei ersten Anzeichen von Hörverlust, da eine frühzeitige Behandlung mit Corticosteroiden – also mit Medikamenten, die Entzündungen im Körper verringern – helfen könnte.

Tragen von Masken wird vielerorts empfohlen

Für Wiedermann ist klar: Das selten gewordene Tragen von Schutzmasken dürfte mit „Maskenmüdigkeit“ zusammenhängen. Die Bürger hätten sich an Corona gewöhnt und schätzten die Bedrohung geringer ein. Doch in Italien und vielen anderen Ländern werde das Maskentragen gerade jetzt vor Weihnachten wieder ausdrücklich empfohlen, um Atemwegserkrankungen vorzubeugen – also auch Covid-19, sagt Wiedermann. Mit Masken könnten verletzliche Bevölkerungsgruppen geschützt werden.

„In Anbetracht steigender Krankenhauseinweisungen und geringer Impfquoten bleibt das Maskentragen in öffentlichen Bereichen, z. B. im Bus und Zug oder an Orten mit schlechter Belüftung und besonders, wenn man sich selbst nicht sicher infektionsfrei fühlt, von entscheidender Bedeutung, um der Corona-Verbreitung entgegenzuwirken“, betont Prof. Wiedermann.

Wer krank ist, sollte daheim bleiben

Viele Südtiroler suchten derzeit trotz eindeutiger oder möglicher Corona-Symptome ihren Arbeitsplatz auf, nähmen an Weihnachtsfeiern teil oder wirkten an Konzerten mit. „Das ist gut gemeint, aber schlecht getroffen“, warnt Prof. Wiedermann. Denn: „Wer sich krank fühlt, soll daheim bleiben, um andere Menschen nicht anzustecken.“

Derzeitige Impfung schützt vor der neuen Variante

„Die derzeit eingesetzten Covid-19-Impfstoffe schützen vor schweren Verläufen einer Infektion, einschließlich der neuen Variante JN.1“, erklärt Prof. Wiedermann. Die Weltgesundheitsorganisation empfehle weiterhin die aktuelle Impfstoffzusammensetzung. „Eine neue Studie der Universitätsmedizin Göttingen zeigt, dass eine dritte Corona-Schutzimpfung die Immunantwort verbessert“, schreibt Wiedermann.

stol

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