Freitag, 26. Mai 2023

Impfung, Globuli, Naturheilkunde? So stehen die Südtiroler dazu

Wie stehen die Südtiroler zu Globuli, Alternativmedizin? Wie stehen Sie zu Schulmedizin? Und wie stehen sie zu Impfungen? Das Landesstatistikinstitut hat dazu eine Erhebung durchgeführt mit teils interessanten Erkenntnissen. Das sind die Ergebnisse.

Viele Südtiroler sind nach wie vor sehr impfskeptisch. - Foto: © Sven Hoppe

Anfang 2023 führte das Landesinstitut für Statistik Astat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Allgemeinmedizin und Public Health (Claudiana) eine Stichprobenerhebung über die Einstellungen und das Verhalten der Bürger in Bezug auf die Covid-19-Pandemie und die Impfungen sowie den Rückgriff auf Alternativmedizin durch.

Die Ergebnisse der Astat-Erhebung im Überblick.

Alternativmedizin wird nur selten in Anspruch genommen

Eine von 4 Personen hat sich mindestens einmal im Leben an einen Homöopathen gewandt. Genauso viele haben sich an einen Osteopathen gewandt. Auch Therapeuten der Naturheilkunde, Akupunktur und Chiropraktik werden aufgesucht, wenn auch in geringerem Ausmaß.

Die Alternativmedizin wird jedoch nur selten in Anspruch genommen: Die Anzahl der Personen, die sie vor Jahren genutzt haben, ist höher als die derjenigen, die im letzten Jahr darauf zurückgegriffen haben. An Schulmedizinern wenden sich viele auch mehrmals im Jahr.

Viele Südtiroler nehmen Nahrungsergänzungsmittel

Die Erfahrungen werden nicht immer positiv eingeschätzt. Während 86 Prozent mit dem Schulmediziner zufrieden sind, sinkt dieser Prozentanteil bei Osteopathen und Heilpraktikern auf 75 Prozent und bei den anderen Diensten auf niedrigere Werte, bei denen etwa 2 von 3 Nutzenden zufrieden sind.

Mehr als die Hälfte der Südtiroler Bevölkerung nimmt Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine oder Mineralstoffe ein (55 Prozent bzw. 39 Prozent im letzten Jahr). Homöopathische Mittel und Phytotherapie werden von etwa 30 Prozent der Bevölkerung verwendet. Abgesehen von den homöopathischen Mitteln werden die anderen Produkte am häufigsten durch Selbstverschreibung erworben.

Das tun die Südtiroler für das eigene Wohlbefinden

Gebete (36 Prozent, mit hoher Frequenz), Entspannungstechniken (30 Prozent), Yoga (24 Prozent) und Meditation (20 Prozent) werden ebenfalls für die eigene Gesundheit und das psychophysische Wohlbefinden praktiziert.

Energetische Bewegungsformen wie Qi-Gong und Tai-Chi sind seltener, während Visualisierungsübungen (Training der Gedanken zur Bewältigung einer Situation) und künstlerische Aktivitäten zu therapeutischen Zwecken
von 8 Prozent praktiziert werden. Eine von 30 Personen hat an kollektiven Heilungsritualen teilgenommen.

Die Südtiroler und das Impfen

29 Prozent der Personen sind nicht – oder zumindest überwiegend nicht - davon überzeugt, dass die Impfung dazu beitragen kann, die Verbreitung von COVID-19 einzudämmen. Die Skepsis gegenüber einer vom staatlichen Impfplan vorgesehenen allgemeinen Impfpflicht steigt auf 36 Prozent.

Auch in diesem Fall äußerte sich jede dritte Person nicht positiv über die von den Behörden beschlossenen Maßnahmen zur Erhöhung der Durchimpfungsrate gegen Covid-19 und über die Entscheidungen zur Umsetzung des verpflichtenden Impfplans.

Die skeptische Haltung gegenüber der Covid-Impfung wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass 46 Prozent ziemlich überzeugt sind, dass diese Impfung schädlich sein könnte, weil die langfristigen Risiken nicht bekannt sind.

Oftmals „verschwörerische“ Weltanschauung bei Ablehnung von Impfung

Die lange Pandemiezeit mit all ihren Debatten hat die Meinungen über Impfungen im Allgemeinen nicht grundlegend verändert: 15 Prozent der Personen sind nun Impfungen gegenüber positiver eingestellt als zuvor. Dieser Anteil wird von den 10 Prozent, die jetzt kritischer gegenüber Impfungen eingestellt sind als zuvor, fast ausgeglichen.

Eine Regression, die darauf abzielt, die „Gründe“ der unterschiedlichen Meinungen über den Nutzen der Covid-19 Impfung zu ermitteln, und bei der hauptsächlich psychologische Variablen als Regressoren verwendet werden, weist auf folgende Variablen hin: 1. eine „verschwörerische“ Weltanschauung und 2. die Verschlechterung der finanziellen Situation der Befragten.

stol

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