Freitag, 5. April 2024

Steuerbetrug: Insta-Account verrät bekannten Südtiroler DJ

Sein Social-Media-Auftritt – mehr als 15.000 Follower allein auf Instagram – hat die Finanzpolizei Brixen auf einen bekannten Südtiroler DJ aufmerksam werden lassen: Der offensichtliche Erfolg des Musikers soll sich nämlich nicht in dessen Steuererklärung niedergeschlagen haben. 140.000 Euro habe der Mann am Fiskus vorbeigeschmuggelt.

Partyfotos im Netz waren für die Finanzpolizei wichtige Anhaltspunkte – aus ihnen gehen die Daten und Orte hervor, genauso wie die Auftraggeber. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Der DJ ist in Südtirol und am Gardasee für Hochzeiten und Partys gern gebucht und – so der Vorwurf – habe dem Finanzamt Einnahmen in Höhe 140.000 Euro verschwiegen.

Die Zahl von Auftritten des DJs sei beachtlich gewesen, heißt es: 6 Jahre nahmen die Prüfer genauer unter die Lupe. Obwohl der Mann ins Ausland gezogen war, soll er wöchentlich nach Südtirol gefahren sein und hier in den bekanntesten Schlössern und in den beliebtesten Restaurants gespielt haben – teilweise auch in Begleitung anderer Musiker. 600 Euro pro Veranstaltung habe der Mann berechnet, heißt es.

600 Euro pro Veranstaltung

Daraus habe sich ein Jahreseinkommen von 25.000 Euro ergeben, im Jahr 2022 – nach der Pandemie – gar 35.000 Euro.

Gerade die sozialen Medien haben der Finanzpolizei geholfen, die Aktivitäten des DJs in den letzten 6 Jahren zu rekonstruieren. Durch die Analyse der Standortdaten, Tags und Hashtags der einzelnen geposteten Fotos konnten die Beamten die Veranstaltungen, bei denen der Mann aufgelegt hatte, identifizieren, genauso wie seine Kunden und Auftraggeber.

Beweismittel selbst online gestellt

Die Kunden waren für die Ermittler wichtige Zeugen. Aufschlussreich waren aber auch schriftliche Unterlagen – zum Beispiel jene, die Veranstalter an die Behörde SIAE übermitteln müssen, wenn Live-Musik gespielt wird.

Die Finanzbeamten rekonstruierten, dass in einigen Fällen die Dienstleistungen völlig „schwarz“ bezahlt worden seien. In anderen Fällen habe der DJ Steuerdokumente mit einer ausländischen Mehrwertsteuernummer ausgestellt. So habe er die entsprechenden Einkünfte in Italien trotz der Steuervorschriften nicht deklariert.

stol

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