Freitag, 24. November 2023

Institutionelle Gewalt führt kulturelles Problem vor Augen

„Gewalt an Frauen ist ein gesellschaftliches Problem, das führt uns die traurige Geschichte von Giulia Cecchettin einmal mehr schonungslos vor Augen“, betont die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard. Die Parlamentarierin verweist darauf, dass durch entwürdigende und herabstufende Aussagen vonseiten offizieller Institutionen und ihrer Vertreter das Opfer und seine Familie erneut Gewalt erfahren würden.

„Um diesem kulturellen Problem in Italien jedoch dauerhaft zu begegnen, müssen wir aber bei der Erziehung in der Familie und in den Bildungseinrichtungen ansetzen“ – Renate Gebhard. - Foto: © Renate Gebhard

Es ist eine Form der institutionellen Gewalt, die Giulia Cecchettin und ihre Familie nach dem grausamen Frauenmord erfahren. „Wenn sich ein Regionalratsabgeordneter zu so entwürdigenden und herablassenden Stellungnahmen hinreißen lässt und diese einen Tag später auch noch verteidigt, spricht dies Bände und zeigt einmal mehr, wieso wir dem Problem Gewalt an Frauen nicht Herr werden“, erklärt die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard zu den jüngsten Aussagen von Stefano Valdegamberi im Veneto, „welcher die Schwester von Giulia Cecchettin verbal attackiert hat.“

Der jüngste traurige Frauenmord an Giulia Cecchettinzeige schonungslos auf, wie institutionelle Strukturen ungleiche Machtverhältnisse stärken und so den Opfern abermals Gewalt antun, indem sie die betroffenen Familien diskreditieren „und Valdegamberi ist als Regionalratsabgeordneter ein Vertreter einer solchen Institution.“

„Söhne zu verantwortungsvollen Männern erziehen“


Dabei steht für Gebhard bereits seit langem fest, dass Gesetze und Strafen nicht ausreichen, um dem sinnlosen Morden an Frauen ein Ende zu bereiten. Die SVP-Fraktionssprecherin in der Abgeordnetenkammer begrüßt die am Mittwoch dieser Woche im Eilwege erfolgte definitive und einstimmige Verabschiedung des Gesetzes zur häuslichen Gewalt im Senat, mit dem der Opferschutz verstärkt wird.

Unter anderem werden dabei die Möglichkeiten der Verwarnung des Quästors ausgedehnt, die Bestimmungen hinsichtlich von vorbeugenden Maßnahmen verschärft, eine Spezialisierung der Richter und Ermittler im Bereich geschlechterspezifische Gewalt vorgesehen. Bereits bei der ersten Lesung des Gesetzes in der Kammer wurde ein Abänderungsantrag von Gebhard angenommen, welcher die Frist, in der das Gericht über einen Antrag auf vorbeugende Maßnahmen entscheiden muss, auf 20 Tage reduziert.

„Wir müssen bei der Erziehung ansetzen.“

„Um diesem kulturellen Problem in Italien jedoch dauerhaft zu begegnen, müssen wir aber bei der Erziehung in der Familie und in den Bildungseinrichtungen ansetzen“, fordert die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete einmal mehr ein konkretes Präventionsprojekt ein, welches auch entsprechend finanziert werden muss.

„Es reicht nicht aus, Frauen Hilfsangebote und Anlaufstellen aufzeigen, damit sie sich schützen können“, so Gebhard, „wir müssen unsere Söhne zu verantwortungsbewussten und respektvollen Männern erziehen, wenn wir Gewalt an Frauen wirkungsvoll und dauerhaft bekämpfen wollen. Es braucht einen kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Wandel“, betont Renate Gebhard auch in Hinblick auf den morgigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November.

stol

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