Sonntag, 22. Oktober 2023

Motivsuche nach Bluttaten in Niederösterreich und Steiermark

Nach den beiden Femiziden am Samstag in Strasshof in Niederösterreich und in Wolfsberg im Schwarzautal in der Steiermark laufen laut Informationen der Polizei derzeit die Ermittlungen zu Tathergang und Motiv. Der mutmaßliche Täter in Strasshof ist auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert worden. Die Tatwaffe, eine Pistole, wurde indes im Wagen des Geständigen sichergestellt.

Eine 33-Jährige wurde von ihrem Ex-Partner erschossen. - Foto: © APA/FLORIAN WIESER / FLORIAN WIESER

In Niederösterreich konnte bisher der Tathergang rekonstruiert werden. Demnach soll der 35-Jährige seine ehemalige Lebensgefährtin am Samstag gegen 13.30 Uhr auf der Straße vor ihrem Haus erschossen haben. Zeugen verständigten die Einsatzkräfte, trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen, starb die 33-Jährige noch am Tatort. Der Verdächtige, der nicht mehr mit der Frau zusammengewohnt hatte, flüchtete noch, stellte sich aber wenig später selbst bei der Polizeiinspektion Deutsch-Wagram und wurde dort festgenommen.

Die Waffe wurde dann im Pkw des 35-Jährigen gefunden, er wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft ordnete außerdem eine Obduktion des Leichnams an. Die Ermittlungen und Einvernahmen waren am Sonntag noch im Gange, hieß es.

Im Fall der getöteten 47-jährigen Frau in Wolfsberg im Schwarzautal (Bezirk Leibnitz) stünde das Tatmotiv im Fokus der Ermittlungen. Es sei kein Abschiedsbrief gefunden worden und es hätte im Vorfeld der Tat keinen Streit gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei auf APA-Nachfrage am Sonntag. Derzeit werde versucht, mehr über das Motiv in Erfahrung zu bringen, einige Einvernahmen stünden noch aus. Auch die Obduktion der Toten werde erst am Montag stattfinden.

Gesichert sei bisher der Tathergang. Der mutmaßliche Schütze, der 52-jährige Ex-Mann der Frau, war in den Morgenstunden mit dem Auto zum Haus des Opfers gefahren. Er gab 2 Schüsse aus einer Schrotflinte auf die Frau ab, mit dem dritten Schuss tötete er sich selbst. Die Frau blieb schwer verletzt liegen, ehe sie von der Tochter, die sich zum Tatzeitpunkt im Nebenhaus aufgehalten hatte, gefunden und reanimiert wurde. Die Tochter war es auch, die schließlich die Rettungskette in Gang setzte.

Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins AÖF und Koordinatorin von „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“, vermisste angesichts des 22. Femizids in Österreich dieses Jahr einen „Aufschrei der Regierung“. Das Schweigen der Regierung zu den neuerlichen Frauenmorden sei „Täterschutz und eine Form der Frauenverachtung“, so Rösslhumer in einer Aussendung. Der Verein forderte darin eine sofortige Gesamtstrategie und die Etablierung von „StoP“ in allen Gemeinden.

apa

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