Die Finanzpolizei hatte die mutmaßlichen Betrüger schon seit Längerem im Visier und ermittelte gegen sie im Zuge der Operation „Cheap Ink“. Kürzlich schlugen die Finanzer zu, erließen Vorsichtsmaßnahmen gegenüber 18 Verdächtige und stellten Ware im Wert von 58 Millionen Euro sicher.
Mitten im mutmaßlichen Steuerbetrug sei ein Unternehmer aus Bozen, so die Finanzpolizei. Er habe zuerst mit einer kriminellen Organisation zusammengearbeitet, sich aber danach selbstständig gemacht und ein eigenes System entworfen, um Steuern zu hinterziehen. 2 Bozner Unternehmen, die beide dem mutmaßlichen Betrüger gehören, seien beteiligt. Insgesamt soll der Unternehmer damit 650.000 Euro Schwarzgeld erwirtschaftet haben.
Der angewandte Trick war den Beamten schon von einem ähnlichen Fall in Padua bekannt. Die Unternehmen der italienischen Stadt, die Strohmännern gehörten, importierten Büroartikel aus dem Ausland und zahlten die Mehrwertsteuer nicht. Die Produkte konnten deswegen sehr günstig verkauft werden.
Nachdem der Bozner Unternehmer erfahren hatte, dass die Unternehmen in Padua aufgeflogen waren und dass die Ermittler ihm auf die Schliche kommen könnten, entledigte er sich seines Hab und Guts und täuschte seine Scheidung vor, um sein Haus vor einer möglichen Beschlagnahmung zu schützen.