Samstag, 26. August 2023

Corona: Wer sich ab Herbst impfen lassen sollte

Seit Mai 2023 gilt die Corona-Pandemie öffentlich zwar als beendet. Das Virus zirkuliert aber weiterhin in ganz Europa und auch hier bei uns im Land. Aufgrund einer neuen Variante empfehlen Experten deshalb eine angepasste Corona-Impfung für bestimmte Personengruppen. „Den neuen Impfstoff gibt es bereits, allerdings muss er noch von der europäischen Gesundheitsbehörde genehmigt werden“, weiß der Südtiroler Notfallmediziner Dr. Patrick Franzoni.

Schon bald wird hierzulande ein angepasster Impfstoff verabreicht – allerdings nur für bestimmte Personengruppen. - Foto: © APA/THEMENBILD / HERBERT NEUBAUER

Bald schon sollen in Südtirol bestimmte Personengruppen mit einem neuen, angepassten Impfstoff gegen die Variante XBB1.5 des Coronavirus geimpft werden. „Die Impfung wird für über 60-Jährige, fragile Personen, Menschen mit immunologischen Vorerkrankungen, onkologische Patienten und alle Personen, die Probleme mit dem Immunsystem haben, empfohlen. Verpflichtend ist die neue Impfung nicht“, sagt Dr. Patrick Franzoni. Experten raten den genannten Gruppen allerdings, die Impfung durchzuführen. Auch Franzoni: „Eine SARS-CoV-2-Infektion stellt für einen kleinen Teil der Bevölkerung weiterhin ein großes Risiko dar. Eine Impfung der genannten Gruppen empfehle ich ganz klar.“

Voraussichtlich beginnen wir schon bald mit den Impfungen. Ein genaues Datum gibt es allerdings noch nicht. Der angepasste Impfstoff steht zwar schon bereit. Allerdings muss er noch von der europäischen und von der italienischen Gesundheitsbehörde genehmigt werden.
Dr. Patrick Franzoni


Das Dokument des italienischen Gesundheitsministeriums, das seit einigen Tagen vorliegt, sieht auch vor, dass das gesamte Sanitätspersonal die neue, angepasste Schutzimpfung auf freiwilliger Basis vornehmen kann. Schon im Oktober soll hierzulande mit den Impfungen begonnen werden. „Ein genaues Datum gibt es allerdings noch nicht“, so Franzoni, „denn der angepasste Impfstoff steht zwar schon bereit. Allerdings muss er noch von der europäischen und von der italienischen Gesundheitsbehörde genehmigt werden.“

Experten des Gesundheitsministeriums schlagen vor, die Corona-Impfung gemeinsam mit der Grippeimpfung durchzuführen. Die Wirkungsdauer der Impfung liegt, wie bei der Grippe-Impfung, bei einem Jahr. Ziel ist es, den betroffenen Personengruppen auch in Zukunft den Corona-Impfstoff in Verbindung mit der Grippeimpfung ein mal pro Jahr zu verabreichen.

Das Coronavirus zirkuliert auch weiterhin in Südtirol. Eine Corona-Welle, durch die das ganze Gesundheitssystem ins Wanken kommt, werden wir allerdings nicht erleben.
Dr. Patrick Franzoni

Wieder mehr Coronafälle – Was bedeutet das für den Herbst?

Im Krankenhaus von Bozen wurde letztlich ein Anstieg bei den Infektionszahlen und bei der Aufnahme von Coronapatienten festgestellt. „Dabei handelt es sich aber vor allem um ältere Patienten, oder Personen mit Vorerkrankungen“, so Franzoni. Außerdem wurden im August 2 Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Auch in diesem Fall handelte es sich um 2 ältere Patienten mit gravierenden Vorerkrankungen. „Hierzulande gibt es zurzeit, wie überall in Europa, einen Anstieg von Coronafällen. Betroffen sind vor allem die oben genannten Personengruppen. Wichtig ist hier zu betonen, dass wir von einer Überlastung der Krankenhäuser, wie wir sie aus Pandemie-Zeiten kennen, weit entfernt sind.“

Vor einer neuen Corona-Welle im Herbst sorgt sich Franzoni deshalb nicht: „Für junge Personen ohne Vorerkrankungen sollte das Coronavirus klinisch gesehen kein Problem mehr darstellen. Das heißt nicht, dass es Corona nicht mehr gibt. Das Coronavirus zirkuliert auch weiterhin in Südtirol.“ Ab Herbst rechnet Franzoni, wie nahezu jedes Jahr, mit einer Grippe-Welle. Natürlich könne es auch wieder zu einer Corona-Welle kommen, aber „wir werden nicht mehr eine Welle erleben, durch die das ganze Gesundheitssystem ins Wanken kommt“, so Franzoni abschließend.

jot

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