Freitag, 24. November 2023

Offener Brief: Gleichstellungsaktionsplan soll ins Koalitionsprogramm

In einem öffentlichen Brief an die Landesregierung wird gefordert, dass der Gleichstellungsaktionsplan in das Koalitionsprogramm der Landesregierung aufgenommen wird. Unterzeichnet haben diesen Brief der Landesbeirat für Chancengleichheit, die Südtiroler Bäuerinnen, die Katholischen Frauen, die Frauen im KVW, der Katholische Familienverband Südtirol und der Südtiroler Jugendring.

„Die Bekämpfung von Gewalt an Frauen geht uns alle an und muss mit vereinten Kräften umgesetzt werden.“ , heißt es im offenen Brief. (Symbolbild)

Laut dem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen hat die Zahl der weltweit ermordeten Frauen und Mädchen im Jahr 2022 mit rund 89.000 den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Rund 55 Prozent der Morde wurden von Familienmitgliedern oder Partnern begangen.

In dem Brief argumentieren sie, dass sich auch in Italien ein erschreckendes Bild zeigt. Allein in 2023 wurden bereits 106 Frauen ermordet, 2 davon in Südtirol.


„Die Bekämpfung von Gewalt an Frauen geht uns alle an und muss mit vereinten Kräften umgesetzt werden.“ Darauf ziele auch der Gleichstellungsaktionsplan Südtirol ab, welcher in einem breit angelegtem Beteiligungsprozess erarbeitet wurde. Dieser enthalte unter anderem das Handlungsfeld „Sicherheit und Schutz vor Gewalt“ und sehe eine Reihe von Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt an Frauen vor, deren Umsetzung dringend nötig sei.

Chancengleichheit ohne Kulturwandel unserer Gesellschaft nicht möglich.“

Der Gleichstellungsaktionsplan Südtirol wurde im Sommer 2023 der Südtiroler Landesregierung übergeben und diene „als Grundlage und Ausgangspunkt für einen Wandel hin zu einer Geschlechtergerechtigkeit in unserer modernen Gesellschaft.“

Chancengleichheit ist ohne einen Kulturwandel in unserer Gesellschaft nicht möglich. Dieser Wandel muss auf allen Ebenen konsequent gefordert, mitgetragen und kommuniziert werden. Und hier kommt der neuen Landesregierung eine sehr wichtige Rolle zu, nämlich in all ihren Entscheidungen diesen Gleichstellungsaktionsplan als Basis beziehungsweise als Ausgangslage für ihre Entscheidungsfindung herzunehmen.“ Nur so könnten die Landesrätinnen und Landesräte im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit Entscheidungen treffen.

Gleichstellungsaktionsplan soll ins Koalitionsprogramm aufgenommen werden

Dies sei notwendig, um in Zukunft gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ungleichheit entgegenzuwirken und auch die Gewalt an Frauen konsequent zu verhindern.

Deshalb müsse der Gleichstellungsaktionsplan im Koalitionsprogramm aufgenommen werden, damit von Anfang an die Geschlechtergerechtigkeit und die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in der politischen Diskussion selbstverständlich werde.

Deshalb fordern die Organisationen, die den Brief bereits unterzeichnet haben, die Verankerung des Südtiroler Gleichstellungsaktionsplanes im Koalitionsprogramm und dessen umgehende Umsetzung.

stol

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