Montag, 7. August 2023

Papst weist Spekulationen um Gesundheitsprobleme zurück

Papst Franziskus hat Spekulationen über Gesundheitsprobleme während seiner Portugal-Reise zurückgewiesen.

Papst Franziskus hat trotz seines Auftritts im Rollstuhl die Spekulationen über Gesundheitsprobleme während seiner Portugal-Reise zurückgewiesen. - Foto: © APA/AFP / MARCO BERTORELLO

„Meiner Gesundheit geht es gut“, sagte er am Sonntagabend auf dem Rückflug von Lissabon nach Rom. Nach einer größeren Darm-Operation im Juni habe er für etwa drei Monate einen Gurt tragen müssen, um den Bauch zu schonen, falls die Muskeln nicht stark genug seien. „Aber es geht mir gut“, so der Papst laut Kathpress.

Der Papst war von Mittwoch bis Sonntag beim Weltjugendtag in Lissabon. Bei seinen Auftritten vor Hunderttausenden junger Menschen von allen Kontinenten wich er teils stark von den vorbereiteten Redemanuskripten ab und sprach frei auf Spanisch. Im Marienwallfahrtsort Fatima verzichtete er zudem auf einen vorbereiteten Friedensappell und sprach stattdessen über seine Vision einer offenen Kirche für alle.

Wegen der ungewöhnlich kurzen, frei gehaltenen Reden gab es Spekulationen über mögliche Sehprobleme und Erschöpfungserscheinungen. Sehprobleme habe er keine, stellte Franziskus klar. Beim Besuch eines Sozialzentrums habe ihn ein Licht geblendet, so dass er nichts habe sehen können. Daher sei er von der vorbereiteten Rede abgewichen.

Wenn er eine Ansprache halte, wolle er mit Menschen in Verbindung treten und vor allem vor jungen Menschen das Essenzielle herausstellen, sagte der Papst zudem. „Jugendliche haben keine lange Aufmerksamkeitsspanne.“ Eine gute Predigt müsse kurz, klar und zugewandt sein. „Predigten sind manchmal eine Qual“, sagte er. Mancherorts gingen die Leute zwischendurch nach draußen und rauchten eine Zigarette. Für den 86-Jährigen war es die erste Reise nach seiner Operation.

Papst spricht von Zuständen wie in Konzentrationslagern

Franziskus erläuterte an Bord des Flugzeugs auch seine Vision einer „Kirche für alle“. Sie stehe „allen offen“, doch gebe es auch „Gesetze, die das Leben innerhalb der Kirche regeln“, sagte er auf die Frage zum Ausschluss von Frauen und Homosexuellen von bestimmten Sakramenten. „Das bedeutet nicht, dass sie verschlossen ist“, erklärte Franziskus. „Die Kirche ist Mutter – sie nimmt jeden auf.“ Das gelte für alle: Kranke und Gesunde, Alte und Junge, gute und böse Menschen.

Scharfe Kritik äußerte der Papst an der Situation von Geflüchteten in Auffanglagern in Nordafrika. „Das Mittelmeer ist ein Friedhof – aber es ist nicht der größte Friedhof. Der größte Friedhof ist Nordafrika, es ist schrecklich“, sagte er. Die Menschen würden in „Konzentrationslagern“ ausgebeutet. Manche würden in der Wüste zwischen Tunesien und Libyen „zum Sterben zurückgelassen“.

Franziskus reist Ende September (22./23. September) in die südfranzösische Hafenmetropole Marseille, um dort am sogenannten Mittelmeer-Treffen (Rencontres Mediterraneennes) teilzunehmen. „Die Bischöfe des Mittelmeerraums halten dieses Treffen ab, um ernsthaft über die Tragödie der Migranten nachzudenken“, erläuterte der Papst. An der Veranstaltung sollen etwa 70 Bischöfe aus den mittelbaren und unmittelbaren Anrainerstaaten des Mittelmeers teilnehmen.

Der Papst machte zudem auf das Problem von Kinderpornografie aufmerksam. Heutzutage könne man per Smartphone Zugriff auf sexuellen Missbrauch von Kindern erhalten, sagte er. „Wer sind die Verantwortlichen?“, fragte er. Zudem verurteilte der Papst erneut sexuellen Missbrauch in der Kirche. Hier dürfe es „null Toleranz“ geben.

apa

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