„Ich habe ihn von Stevia herunterkommen sehen, da hat er schon ein paar Bäume gestreift und es war klar: Das wird knapp“, sagt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr von Wolkenstein, Anton Mussner, der kurz nach 13.30 Uhr zufällig Zeuge des missglückten Landeanflugs des jungen Oberösterreichers geworden ist.
„Ich dachte, er wollte auf den Larciuneiwiesen landen, und bin gleich hingefahren. Ich fürchtete, er könnte in den Lech da Plazola stürzen“, sagt Mussner. Tatsächlich verhedderte sich der Schirm des jungen Mannes aber im Seil einer Materialbahn, mit der vom nahegelegenen Bauernhof die Heuballen abgelassen werden.
Alarmiert von Bauern, die bei der Heuarbeit waren, waren die Rettungsorganisationen gleich zur Stelle: Bergrettung Gröden, Weißes Kreuz Wolkenstein und der Notarzthubschrauber des Aiut Alpin rückten zusammen mit den Wehrmännern der örtlichen Feuerwehr an.
Fast 15 Minuten musste sich der Paragleiter mit aller Kraft am Seil festhalten – „ein Bein hatte er über das Seil geschlagen. Erst dachten wir, wir müssten ihn mit der Seilwinde des Hubschraubers herunterholen“, berichtet Mussner. „Wir haben schnell die Matten eines Liftständers geholt, damit sie seinen Aufprall abfedern könnten, falls er herunterstürzen würde“, berichtet Mussner. Mit einer Leiter kletterte derweil Pius Senoner – Bergretter und Feuerwehrmann – zum Verunglückten und sicherte ihn. Auch die Seile des Schirms hielten den Mann in der Höhe. Als diese schließlich gelöst waren, war der Sportler in Sicherheit.
Die Kontrolle des Notarztes zeigte: Keine Verletzungen – Glück gehabt. „Er hat gesagt, er kommt demnächst mit einer Kiste Bier vorbei“, sagt Mussner, froh über den glücklichen Ausgang der Sache. Und lobt: „Die Zusammenarbeit aller Rettungsorganisationen war wirklich vorbildlich.“
Die Carabinieri ermitteln.