Montag, 15. Januar 2024

Schwarzer Tag für Island - Lava erreicht Ort Grindavík

Zum zweiten Mal innerhalb von 4 Wochen ist auf Island ein Vulkan ausgebrochen. Bei der fünften Eruption im Südwesten der Nordatlantik-Insel seit 2021 erreichte die aus der Erde sprudelnde Lava erstmals auch den evakuierten Küstenort Grindavík, in dem sie mehrere Häuser in Brand setzte. Das zeigten Luftaufnahmen des isländischen Rundfunksender RÚV. Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir sprach von einem „schwarzen Tag für ganz Island“.

Lava sprudelt aus Erdspalte. - Foto: © ICELANDIC DEPARTMENT OF CIVIL PR

„Heute ist ein schwarzer Tag für Grindavík und heute ist ein schwarzer Tag für ganz Island. Aber die Sonne wird wieder aufgehen“, sagte Jakobsdóttir nach Angaben von RÚV am Abend auf einem Pressebriefing des Zivilschutzes. „Zusammen werden wir diesen Schock und alles, was kommen mag, bewältigen.“

Zivilschutzchef Vídir Reynisson sprach demnach davon, dass die Ereignisse vom Sonntag noch lange in Erinnerung bleiben würden und man vermutlich erst den Beginn einer Kette solcher Ereignisse sehe. Islands Präsident Gudni Th. Jóhannesson rief seine Landsleute in einer abendlichen Rede an die Nation auf, den Bewohnern von Grindavík beizustehen und sie zu unterstützen. „Wir Isländer tun das gemeinsam. Wir werden nicht aufgeben“, wurde er von RÚV zitiert.


Zum zweiten Mal innerhalb von 4 Wochen ist auf Island ein Vulkan ausgebrochen. - Foto: © ANSA / ANTON BRINK




Der 4000-Einwohner-Ort Grindavík war bereits in der Nacht auf Sonntag evakuiert worden, als sich die erneute Eruption auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavik mit einer abermaligen Erdbebenserie angekündigt hatte. Um 7.57 Uhr (Ortszeit) begann der Ausbruch schließlich, als erste Lava aus einem länglichen Erdspalt einige Hundert Meter nördlich von Grindavík sprudelte.

Lava kam Grindavík bedrohlich nahe

Bereits wenige Stunden danach hatte sich ein regelrechtes Lavameer in dem Gebiet gebildet, das glutrot in der Morgendämmerung leuchtete. Der Vulkanexperte Magnús Tumi Guðmundsson schätzte nach einem Hubschrauberüberflug am Morgen bei RÚV ein, dass der Erdriss auf eine Länge von gut einem Kilometer angewachsen sei.


Häuser wurden evakuiert. - Foto: © ANSA / ANTON BRINK




Bereits diese Lava kam Grindavík bedrohlich nahe. „Lava fließt nun in Richtung Stadt“, warnte die isländische Wetterbehörde Vedurstofa. Die Behörden riefen dazu auf, nicht auf den Gedanken zu kommen, zur Lava zu wandern. Am Rand der glühenden Lava wurden parallel Arbeitsmaschinen weggebracht, die zum Bau von Anlagen verwendet worden waren, um den Küstenort vor der Lava zu schützen.

Zuletzt war es in dem Gebiet am späten Abend des 18. Dezembers zu einem Ausbruch gekommen, als Lava zunächst aus einer mehrere Kilometer langen Erdspalte sprudelte. Hier lesen Sie wie eine Südtirolerin diesen Ausbruch erlebte.

apa

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