„Das ist absolut besorgniserregend“, sagt die Bürgermeisterin von Unsere liebe Frau im Walde/St. Felix, Gabriela Kofler. „Die Hofstelle des Hubertushofs von Alois Zucchin liegt direkt angrenzend an den Kindergarten. Nächste Woche beginnt dort die Sommerbetreuung.“ Und nun hat sich dort offenbar ein Bär nachts bis an die Häuser herangewagt, um Honig zu stehlen.
Alois’ Bruder, der geschädigte Imker Hubert Zucchin, hat einige seiner Jungvölker derzeit am Hubertushof abgestellt. „Sonst habe ich die Völker in der Gegend, aber wenn ich Ableger mache, muss ich sie von den übrigen trennen“, erklärt er. Am Samstagabend waren seine Bienenstände noch intakt. „Am Sonntag nach der Heuarbeit wollte ich sehen, ob die Königin schon geschlüpft ist. Das war gegen 19 oder 20 Uhr. Da war der Schaden angerichtet“, berichtet er. Wann genau der Räuber zugeschlagen hat, kann er nicht mit Sicherheit sagen. „Ich denke nicht, dass es tagsüber war. Wohl in der Nacht auf Sonntag“, meint er. „Andererseits hätte ich auch nie damit gerechnet, dass ein Bär überhaupt so nahe an die Häuser geht.“
Der Hubertushof (ehemaliger Rainhof) liegt mitten im Dorf. „Die Bienen habe ich direkt hinter dem Stall meines Bruders abgestellt. Das Vieh und der Hund stehen in der Nähe, genauso wie landwirtschaftliche Maschinen“, wundert er sich. „Deshalb habe ich den Stand auch nicht eigens eingezäunt.“
Ein Volk ist zerstört, die Brut hin. „Die verbliebenen Jungvölker habe ich schnell weggeräumt – aus Sorge, dass der Bär wiederkommen könnte“, berichtet Zucchin.
Forstbehörde hat Spuren genommen
Die Spuren im Styrodur-Deckel der Bienenhäuschen sind laut Hubert Zucchin eindeutig: „Man sieht genau, wo der Bär hineingebissen hat. Der Deckel ist auseinandergeschlagen, der Inhalt herausgefressen. Das kann nur ein Bär gewesen sein.“Die herbeigerufenen Forstbeamten seien da nicht so sicher gewesen. „Sie haben mir gesagt, das hätte alles Mögliche gewesen sein können. Ich verstehe das nicht. Ich weiß, dass ich nichts kriege, ich mache damit keinen Profit. Ich habe es nur gemeldet, weil es direkt neben dem Kindergarten passiert ist. Man stelle sich vor, einem Menschen würde etwas passieren...“, sagt Zucchin.
Die Forstbehörde habe den zerbissenen Deckel jedenfalls zur Untersuchung mitgenommen.