Donnerstag, 7. März 2024

Straßenkünstler aus Neapel bei Putin: „Will zeigen, dass du menschlich bist“

Jorit, ein Straßenkünstler aus Neapel, sorgt für Schlagzeilen in Italien. Bei einer Rede auf dem Jugendfestival in Sotschi stellte sich der Italiener demonstrativ neben den Kremlchef Wladimir Putin und erklärte: „Ich bin hier, um zu zeigen, dass du menschlich bist und um der westlichen Propaganda entgegenzuwirken.“ Und Putin nutz die Gelegenheit, um die Verbundenheit zwischen Italien und Russland zu unterstreichen.

Kremlchef Putin verwies auf die enge Verbindung zwischen Russland und Italien. - Foto: © ANSA / MIKHAIL METZEL/SPUTNIK/KREMLIN P

Der Auftritt von Jorit in Sotschi wurde von zahlreichen italienischen Medien aufgegriffen, darunter auch von der Tageszeitung „La Repubblica“ oder „Il Messaggero“. Dieser berichtet vom Auftritt des Straßenkünstlers beim Jugendfestival, bei dem sich Jorit demonstrativ auf die Bühne neben Kremlchef Wladimir Putin stellte und lobende Worte für diesen fand: „Ich bin hier, um zu zeigen, dass du ein Mensch wie jeder andere bist und um der westlichen Propaganda entgegenzuwirken.“

Putin nutzte die Vorlage des 33-jährigen Künstlers aus Neapel, um auf die enge Verbindung zwischen Russland und Italien hinzuweisen: „Russland und Italien sind durch viele Faktoren miteinander verbunden, unter anderem durch den Kampf für die Unabhängigkeit und den Wunsch nach Freiheit, den die Italiener immer im Herzen tragen.“

Es ist das zweite Mal innerhalb von 2 Wochen, dass Putin die Verbundenheit zwischen den beiden Ländern unterstreicht. So auch bei einem Gespräch am 20. Februar während eines Forums in Moskau. Im Gespräch mit der Studentin Irene Cecchini sagte Putin, dass Italien Russland „immer nahe gestanden“ habe und erinnerte daran, wie er von den Menschen bei seinen Besuchen empfangen worden war: „An einigen Orten habe ich mich wie zu Hause gefühlt.“

Jorit hält sich seit einigen Tagen in Sotschi auf, wo er auch die Protagonistin seines Wandgemäldes an einem Gebäude der Stadt, Ornella Muti, empfing, die mit ihrer Tochter Naike Rivelli zu einer Russlandtournee eintraf, die auch bei der Moskauer Modewoche Halt machte.

„Kunst und Freiheitskampf verbindet Russland und Italien


Während der Veranstaltung in Sotschi fragte Jorit den Kremlchef, ob er glaube, dass die Kunst eine Brücke zwischen Italien und Russland bilden könne. „Wir haben die italienische Kunst schon immer bewundert“, antwortete Putin, „und sie hat uns immer zusammen gehalten. Die italienische Kunst ist eine große Kunst eines großen Volkes. Wir in Russland haben das immer so gesehen und tun es immer noch“. Aber es sei nicht nur die Kunst, die die beiden Völker verbinde, betonte Putin erneut.

„Italiens Kampf um die Unabhängigkeit, Garibaldi – Das hat uns immer verbunden“, zitiert „La Repubblica“ den Kremlchef weiter. „Die Italiener haben immer den Wunsch nach Freiheit in ihrem Herzen und das bedeutet, dass Sie den Wunsch anderer Völker respektieren, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihr eigenes Schicksal zu wählen“.

Jorit bereits mehrfach in der Kritik

Der Auftritt des Straßenkünstlers mit Putin sorgte für heftige Reaktionen in Italien. Dabei steht Jorit nicht zum ersten Mal in der Kritik: Bereits wegen eines seiner riesigen Wandbilder in der von der russischen Armee besetzten Stadt Mariupol war er heftig kritisiert worden. In Moskau widmete er Assange ein Wandbild, und Putin hatte ihm bereits für das Dostojewski-Wandbild in Neapel Komplimente gemacht. Auch dies war nicht unumstritten.

„In Russland gibt es keine Gedankenfreiheit? Das sagen Sie“, hatte Jorit „La Repubblica“ anlässlich einer seiner kontroversen Nähe zum Kreml gesagt. „Ich bin für den Frieden. Dieser Krieg beunruhigt mich wegen der weitreichenden Folgen, die er haben kann. Meine Meinung über das russische Volk hat sich nicht geändert. In Moskau spüre ich eine gewisse Normalität: Man spricht über den Krieg, aber aus der Sicht der Russen, die im Gegensatz zu der des Westens steht“, so der Künstler weiter.

pho

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden