Mittwoch, 25. Oktober 2023

UNICEF: 2360 Kinder im Gazastreifen getötet

Seit den Terrorangriffen der islamistischen Hamas vor gut 2 Wochen sind bei den Gegenschlägen Israels im Gazastreifen nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks 2360 Kinder ums Leben gekommen. 5364 weitere seien verletzt worden, teilte UNICEF Mittwochfrüh unter Berufung auf Berichte mit, ohne die Quellen zu nennen. UNICEF sprach von „unerbittlichen Angriffen“.

Stromversorgung in überfüllten Kliniken im Gazastreifen akut in Gefahr. - Foto: © APA/AFP / MAHMUD HAMS

Dem Krieg zwischen Israel und den islamistischen Hamas-Angreifern im Gazastreifen fallen immer mehr Zivilisten zum Opfer – darunter nach UN-Angaben viele Kinder. Allein bei Israels Gegenschlägen starben im Gazastreifen 2360 Kinder. 5364 weitere seien verletzt worden, teilte Unicef am frühen Mittwochmorgen mit.

Akuter Wassermangel, überfüllte Krankenhäuser, Probleme mit der Stromversorgung. Die Lage im Gazastreifen ist weiterhin katastrophal:

Israels UNO-Botschafter fordert Guterres zum Rücktritt auf

Zuvor war es wegen einer israelkritischen Äußerung von UNO-Generalsekretär António Guterres im Weltsicherheitsrat zu einem Eklat gekommen. Guterres verurteilte die Terrorangriffe der Hamas auf Israel zwar erneut auf Schärfste, kritisierte aber Israels Angriffe auf den Gazastreifen und sprach von „eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht“. Der israelische UNO-Botschafter Gilad Erdan forderte Guterres daraufhin zum Rücktritt auf.

Die aus 2 Archivbildern zusammengesetzte Cillage zeigt den israelischen Außenminister Eli Cohen (links) und UN-Generalsekretär Antonio Guterres. - Foto: © ANSA / ANSA

Palästinenser: Rund 700 Tote an einem Tag

Zuletzt seien im Gazastreifen innerhalb nur eines Tages rund 700 Palästinenser getötet worden, teilte das UN-Nothilfebüro Ocha in der Nacht zum Mittwoch unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mit, die von der Hamas kontrolliert wird. Dies sei die bisher höchste an einem Tag zu beklagende Opferzahl seit Beginn des Kriegs. Insgesamt seien bis zum Dienstag 5791 Palästinenser ums Leben gekommen

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 222 weitere Menschen wurden laut Israels Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt. 4 Geiseln kamen inzwischen wieder frei. Seit den überraschenden Hamas-Angriffen bombardiert Israels Armee Ziele im Gazastreifen und bereitet eine Bodenoffensive in dem abgeriegelten Küstengebiet vor.

2 weitere Geiseln kamen am Dienstag frei. - Foto: © APA/AFP / OREN ZIV

Akuter Wassermangel im Gazastreifen

Die Lage im Gazastreifen ist weiterhin katastrophal. Die UN fordern eine deutliche Erhöhung der Hilfslieferungen. Derweil bereitet Israels Militär weiter eine Bodenoffensive vor. Einem US-Medienbericht zufolge soll sich Israel jedoch bereit erklärt haben, sie zu verschieben.

Adele Khodr, UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, sagte: „Die Tötung und Verstümmelung von Kindern, die Entführung von Kindern, die Angriffe auf Krankenhäuser und Schulen sowie die Verweigerung des Zugangs für humanitäre Hilfe stellen schwere Verletzungen der Kinderrechte dar.“ UNICEF appelliere eindringlich an alle Parteien, einem Waffenstillstand zuzustimmen, humanitären Zugang zu gewähren und alle Geiseln freizulassen. Die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens - fast 2,3 Millionen Menschen - leide unter akutem Wassermangel, was schwerwiegende Folgen für die Kinder habe, die etwa 50 Prozent der Bevölkerung ausmachten, teilte UNICEF mit. Auch im Westjordanland gab es laut UNICEF einen alarmierenden Anstieg der Opferzahlen, darunter viele Kinder.

Alle Artikel zum Nahost-Konflikt finden Sie hier gesammelt.

dpa/apa/stol

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