Freitag, 5. Mai 2023

Viel zu wenig Kinderärzte: Situation in Südtirol besonders alarmierend

In Italien fehlen mindestens 840 Kinderärzte. Dies geht aus einem Bericht der Gimbe Stiftung hervor. In Südtirol ist das Verhältnis zwischen Ärzten und zubetreuenden Kindern in eine besonders alarmierende Schieflage geraten: Hierzulande gibt es gerademal einen Arzt pro 1000 Patienten.

In Südtirol muss sich ein Kinderarzt im Schnitt um über 1000 Kinder kümmern. - Foto: © shutterstock

Der Ärztemangel in Italien zieht sich durch die unterschiedlichsten medizinischen Felder und macht auch vor der Pädiatrie nicht Halt: Mindestens 840 Kinderärzte fehlen dem Land aktuell, wie die Gimbe Stiftung berichtet.

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Jeder Kinderarzt in Italien muss sich um mindestens 100 Kinder kümmern. Die festgelegte Höchstgrenze von maximal 800 Kindern pro Arzt wird in den meisten Regionen überschritten, darunter auch in Südtirol: Hierzulande liegt das Verhältnis zwischen Ärzten und zubetreuenden Kindern bei über 1 zu 1000; ebenso im Piemont und in der Toskana.

Nur 4 Regionen halten Obergrenze ein

In absoluten Zahlen liegt der staatsweite Durchschnitt bei 896 Patienten pro Arzt. Auf regionaler Ebene bleiben nur Umbrien (784), Sardinien (788), Sizilien (792) und Molise (798) unter der Obergrenze von 800 Patienten. 17 Regionen überschreiten diese, wobei die Situation im Piemont (1092), Südtirol (1060) und der Toskana (1057) besonders alarmierend ist.

Südtirol ist vom Ärztemangel besonders stark betroffen: Bereits im Jänner zeigte eine Studie, dass ein Hausarzt in Südtirol durchschnittlich 1539 Bürger betreut.

Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken, hat das Land Südtirol den Proporz aufgeweicht. Hier lesen Sie mehr dazu.

5,5 Prozent weniger Kinderärzte in 2 Jahren

In den Jahren 2019 bis 2021 hat die Zahl der Kinderärzte in Italien, die dem staatlichen Gesundheitsdienst angehören, um 5,5 Prozent abgenommen, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldet. Berechnung des Bedarfs an Ärzten scheinen nicht mehr zu funktionieren, so eine Analyse der Stiftung, die von Familien spricht, die zunehmend in Schwierigkeiten geraten.

Nino Cartabellotta, Präsident der Gimbe Stiftung, sagt: „Eltern aus allen Regionen, vom Norden bis zum Süden, schlagen Alarm wegen des Mangels an Kinderärzten und berichten von bürokratischen Problemen und mangelndem Eingreifen der Gesundheitsdienste. Kinderärzte sehen sich exorbitanten Patientenzahlen konfrontiert, die nicht mehr zu schaffen sind. Zudem berichten Eltern, dass ihnen das Recht verwehrt wird, den Kinderarzt für ihre Kinder auszusuchen, was insbesondere für die Kleinsten und Schwächsten gesundheitliche Risiken birgt.“


pho

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