Donnerstag, 29. Juni 2023

Wasserretter bei Suchaktion: „Man hat eine schwarze Wand vor Augen“

Seit Freitag wird nach dem 39-jährigen Johann Telfser aus Kortsch gesucht Mit dabei ist auch die Südtiroler Wasserrettung. Landespräsident Patrik König schilderte im Interview die Schwierigkeiten bei der Suche im Zufritt-Stausee im Martelltal.

Sehr schwierig gestaltet sich die Suche der Taucher im Zufritt-Stausee im Martelltal. - Foto: © Landesfeuerwehrverband Südtirol

STOL: Herr König, seit Tagen suchen Taucher im Stausee nach Johann Telfser – bisher ohne Ergebnis. Warum ist die Suche so schwierig?
Patrik König: Die Suchaktion ist aus 2 Gründen sehr komplex. Es gibt ein Gefahrenpotenzial im Stausee aufgrund der Maschinen, zum Beispiel der Einsaugstutzen. Zum anderen ist die Sicht extrem schlecht.

STOL: Einsatzleiter Egon Eberhöfer von der Bergrettung Martell hat von sandigem Wasser aufgrund der Schneeschmelze gesprochen...
König: Ja, unter Wasser sieht man nur eine schwarze Wand. Die Taucher müssen sich vortasten und fühlen. Man sieht nichts.

„Die Suche ist sehr professionell vonstatten gegangen, die Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen war sehr gut“, sagt Patrick König. - Foto: © lu



STOL: Wie viele Taucher sind im Einsatz?
König: Es sind ständig 4 bis 8 Taucher von der Südtiroler Wasserrettung und Taucher von den Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz. Es braucht viele Taucher, weil sie nicht ständig hinauf- und hinuntertauchen können, das ist ungesund und gefährlich. Zudem müssen sie Ruhezeiten einhalten.

STOL: Wie lange kann ein Taucher im Wasser bleiben?
König: Das kann man so nicht sagen. Das hängt von der Tiefe ab, in der sich der Taucher bewegt. Aufgrund der Kälte des Wassers im Stausee ist es nicht sehr lange.

STOL: Die Taucher arbeiten mit der Berufsfeuerwehr zusammen.
König: Die Berufsfeuerwehr hat ein Sonargerät (Verfahren zur Ortung von Gegenständen unter Wasser mittels ausgesandter Schallimpulse, Anm. d. Red.) an Bord ihres Bootes. Wenn das Sonar unter Wasser etwas anzeigt, das auf einen Körper schließen lässt, wird getaucht. Das Sonar ist eine gute Art, um zu suchen, aber man sieht nur Wellen und Muster, die interpretiert werden müssen. Es kann sich auch um einen Baumstamm handeln.

STOL: Die Suche der Wasserrettung hat schon am Samstag begonnen.
König: Ja, wir sind am Samstag in Göflan gestartet und haben die Etsch abgesucht. Die Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen war all die Tage sehr gut und ist sehr professionell vonstatten gegangen.

ehr

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